Minsk: Polizeigewalt gegen Demonstranten

Der Polizeichef der Stadt, Generalmajor Anatoli Kuleschow, sprach nach Angaben der Agentur Interfax von mehreren Festnahmen. Die Kundgebung der Gegner von Präsident Alexander Lukaschenko war zwar genehmigt, sollte aber auf einer von den Behörden festgelegten Marschroute stattfinden.

Zahlreiche Polizisten, Sondereinsatzkräfte und Fallschirmjäger versperrten den Zugang zum Oktoberplatz. Am Rande des Platzes parkten rund ein Dutzend Busse mit weiteren Sicherheitskräften sowie mehrere Gefängnisbusse. Eine Gruppe von Regierungsgegnern erklärte, sie wolle trotzdem versuchen, auf den Platz zu gelangen.

Ansprache Milinkewitsch verhindert

Bei der Demonstration sollte auch Oppositionsführer Alexander Milinkewitsch sprechen. Bei der Präsidentschaftswahl im März vergangenen Jahres war Milinkewitsch gegen den autoritär regierenden Präsidenten angetreten.

Nach der international kritisierten Wahl, aus der Lukaschenko erwartungsgemäss als haushoher Sieger hervorgegangen war, rief der Oppositionspolitiker zu Massenkundgebungen auf. Zehntausende Menschen folgten seinem Aufruf und demonstrierten mehrere Tage lang gegen den Staatschef.

Aufruf der EU

In den vergangenen Tagen hatten die weissrussischen Sicherheitskräfte nach Angaben der Opposition etliche Aktivisten eingeschüchtert oder festgenommen. Die deutsche EU-Ratspräsidentschaft forderte die Staatsführung in Minsk daraufhin zur Zurückhaltung auf.

ht (Quelle: sda)

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