Mittwoch, 21. März 2007 / 23:12:36
Später Schnee macht Fischotter glücklich
Zürich - Bei der Wiederansiedelung des Fischotters in der Schweiz müssen die Bedürfnisse der Tiere im Mittelpunkt stehen, sonst kann sie tierquälerisch werden. Dies sagte Hans Schmid, Präsident des Zürcher Tierschutzes, vor den Medien.
Der späte Schnee macht Familie Fischotter im Zoo Zürich ganz glücklich. Mutter Alisha, Vater Yoran und mal dieses, mal jenes der drei Jungtiere flitzen durchs Gehege.
Rein in den Teich, einen Fisch geschnappt und im seichten Uferwasser verzehrt, raus aus dem Wasser, übermütiges Kugeln im Schnee und gleich weiter durch einen hohlen Baumstamm - so geht es unermüdlich den ganzen Tag.
Die Fischotter sind eigentlich einheimische Tiere. In der Schweiz lebt aber keiner mehr in freier Natur. Das letzte wurde 1989 am Neuenburgersee gesehen. Ein 2004 im Seeland entdecktes Tier - das aber 2005 nicht mehr gesehen wurde - dürfte illegal ausgesetzt worden sein.
Wichtige Aufklärung
Die 1888 gesetzlich angeordnete Ausrottung hat die Bestände dramatisch dezimiert. Vermutlich Umweltgifte und rückläufige Fischbestände haben dem anmutigen Tier den Rest gegeben, erklärt Hans Schmid von der Stiftung «Pro Lutra», Namensvetter des Zürcher Tierschutz-Präsidenten.
Dieser betonte, es sei von zentraler Wichtigkeit, genau herauszufinden, was die Fischotter brauchen, bevor man sie wieder ansiedele. Sonst könne eine solche Wiederansiedelung leicht ins Tierquälerische kippen. Internationale Studien sollen hier Aufschluss geben.
Gleichzeitig muss die Öffentlichkeit mehr wissen über das Tier, so dass Vorurteile abgebaut werden können, fügte Schmid von «Pro Lutra» an. Die beste Werbung für ihre Artgenossen in Freiheit machen aber die fünf Tiere im Zoo, wenn sie sich dem Publikum als muntere Energiebündel präsentieren.
bert (Quelle: sda)
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