Belüftung von Hallwilersee bereits auf Sommerbetrieb

Statt auf 4 kühlte der See in diesem Winter am Grund nur auf 5,2 Grad ab, wie das Aargauer Departement Bau, Verkehr und Umwelt (BVU) am Dienstag mitteilte. Durch das frühlingshafte Wetter Anfang März wurde die Wasseroberfläche zudem am Tag bereits auf 8 bis 10 Grad erwärmt.

Durch diese Erwärmung habe das Algenwachstum schon sichtbar eingesetzt, heisst es in der Mitteilung. Dadurch sei die Wasseroberfläche drei Wochen früher als üblich durch die Burgunderblutalgen rötlich-braun gefärbt.

Die frühe Wassererwärmung hat auch Auswirkungen auf den Betrieb der Seebelüftung. Die Abteilung für Umwelt hat bereits am 9. März auf die Belüftung des Sees mit Sauerstoff umgestellt. Normalerweise geschieht dies erst Anfang April.

Ungünstig für Sauerstoffhaushalt

Der milde Winter wirke sich ungünstig auf den Sauerstoffhaushalt des Hallwilersees aus, heisst es weiter. Die Sättigung des Seewassers bleibe unvollständig und das kühle Tiefenwasser bleibe im Sommer länger vor der Atmosphäre isoliert. Allenfalls müsse dieses Jahr mehr Sauerstoff eingesetzt werden.

Der Hallwilersee wird seit über 20 Jahren durch Zwangsmassnahmen saniert. Im Winter wird Druckluft in den See gepumpt und damit die natürliche Durchmischung des Seewassers unterstützt. Sauerstoffarmes Wasser wird dabei vom Grund auf zur Wasserobefläche transportiert, wo es sich mit Sauerstoff aus der Atmosphäre sättigen kann.

Weil kaltes Wasser schwerer ist als warmes, wird diese Mischung im Frühjahr unterbrochen. Von da an muss das Tiefenwasser bis im Herbst direkt belüftet werden. Dies geschieht mit feinen Sauerstoffblasen, die sich rasch im Wasser auflösen.

Trotz der ungünstigen Witterungsverhältnisse in diesem Winter macht laut Arno Stöckli von der Abteilung Umwelt die Sanierung des Hallwilersees ingesamt laufend Fortschritte. Der Phosphorgehalt nehme von Jahr zu Jahr ab und die Vermehrung der Algen gehe entsprechend zurück.

smw (Quelle: sda)

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