Dienstag, 20. März 2007 / 17:51:40
ABN Amro und Barclays prüfen Fusion
London - Auf dem europäischen Bankenmarkt zeichnet sich eine neue spektakuläre Übernahme ab. Die britische Grossbank Barclays und das grösste niederländische Finanzhaus ABN Amro bestätigten, dass sie Fusionsgespräche führen.
Die Verhandlungen sollen zunächst «exklusiv» bleiben. Sollten sich die Banken auf einen Zusammenschluss einigen, wäre der Holding-Sitz in Grossbritannien, das operative Hauptquartier hingegen in Amsterdam angesiedelt, teilten beide Unternehmen in London mit.
Eine Fusion von ABN und Barclays wäre der grösste Zusammenschluss in der europäischen Banken-Branche. Am Finanzmarkt hiess es, Barclays müsse wohl mehr als 60 Mrd. Euro für ABN zahlen. Allerdings könnten die beiden potenziellen Partner auch ins Visier anderer Grossbanken geraten.
Die Fusionserwartung trieb die Aktienkurse beider Unternehmen in die Höhe. Nach einem Sprung der ABN-Amro-Aktie am Vortag um fast 10 Prozent auf den Rekordschlusswert von 29.94 Euro notierte das Papier in Amsterdam bei 30.96 Euro. Das entspricht einem Marktwert der umworbenen Bank von fast 57 Mrd. Euro. Für die Barclays-Aktie ging es um 4,36 Prozent auf 706.50 Pence hoch.
«Hoch ergänzende Partnerschaft»
Die beiden Banken hatten am Montagabend mitgeteilt, Ziel sei es, eine sich «hoch ergänzende Partnerschaft» zu bilden. Die Gespräche seien aber noch in einer frühen Phase. Es gebe keine Sicherheit, dass die Verhandlungen zum Erfolg führten.
In den vergangenen Jahren hatte es zwischen Barclays - der Nummer drei in Grossbritannien - und ABN Amro bereits mindestens drei Anläufe für eine Zusammenarbeit gegeben, ohne dass daraus etwas wurde. Ein gemeinsamer Konzern hätte 220 000 Beschäftigte und einen Börsenwert von umgerechnet mehr als 125 Mrd. Euro.
smw (Quelle: sda)
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