Freitag, 16. März 2007 / 16:13:53
Zweifel an Geständnis von El-Kaida-Chefplaner
Washington - Nach dem vom US-Verteidigungsministerium veröffentlichten Geständnis der ehemaligen Nummer 3 des Terrornetzes Al-Kaida, Chalid Scheich Mohammed, wachsen in den USA Zweifel an den Aussagen.
Zwei US-Senatoren forderten eine Untersuchung der Foltervorwürfe des mutmasslichen Al-Kaida-Chefplaners. In einer Erklärung gaben der Demokrat Carl Levin und der Republikaner Lindsay Graham bekannt, dass sie am vergangenen Samstag im US-Gefangenenlager Guantánamo auf Kuba die Anhörung mitverfolgt hätten.
Während der Anhörung übergab Scheich Mohammed auch eine Erklärung, wonach er vor seiner Ankunft in Guantánamo gefoltert wurde.
«Die Misshandlungsvorwürfe müssen ernst genommen werden und Gegenstand einer soliden Untersuchung sein», erklärten nun Levin und Graham. Jede andere Reaktion hätte negative Auswirkungen für die USA.
Die beiden US-Senatoren zeigten sich beeindruckt von der «Professionalität», mit der die Militärkomission die Anhörung geleitet habe.
Hat Mohammed übertrieben?
Die Zeitung «Los Angeles Times» zitierte amerikanische Anti-Terror-Experten mit der Vermutung, Mohammed habe übertrieben.
«Er ist bestimmt für einige Anschläge verantwortlich. Aber ich denke, er heftet sich auch Dinge ans Revers, mit denen er nichts zu tun hatte», sagte ein früherer Terrorfahnder der US-Bundespolizei FBI.
Nach einem für die Öffentlichkeit zensierten Protokoll des US-Verteidigungsministeriums hatte der 53-Jährige erklärt, er sei für die die Planung der Terroranschläge vom 11. September 2001 verantwortlich.
Die US-Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) forderte die US-Regierung unterdessen auf, eine unzensierte Version des Protokolls zu veröffentlichen. Mohammed habe in seinen Aussagen Foltervorwürfe erhoben.
Vor einer US-Militärkommission in Guantánamo werden derzeit 14 als besonders gefährlich eingestufte Gefangene angehört. Sie wurden im September vergangenen Jahres aus geheimen CIA-Gefängnissen im Ausland in das Militärgefängnis gebracht. Die 14 sollen wegen Kriegsverbrechen angeklagt werden.
smw (Quelle: sda)
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