Donnerstag, 15. März 2007 / 21:57:36
Chiquita: Millionenstrafe wegen Schutzgeldzahlungen
Washington - Der weltgrösste Bananenproduzent Chiquita Brands International zahlt wegen illegaler Schutzgeldzahlungen an paramilitärische links- und rechtsgerichtete Gruppen in Kolumbien eine Strafe von 25 Millionen Dollar (30,4 Mio. Franken).
Das sieht ein Vergleich mit dem US-Justizministerium vor, das dem Unternehmen die Verletzung von Anti-Terrorgesetzen vorgeworfen hatte.
Nach Angaben des US-Justizministerium waren zwischen 1997 und 2004 mehr als 1,7 Millionen Dollar mit Kenntnis der Firmenzentrale in Cincinnati (US-Bundesstaat Ohio) an die berüchtigten «Einheiten zur Selbstverteidigung Kolumbiens» (AUC) geflossen.
US-Finanzblockade gegen AUC
Die AUC hatten zuvor damit gedroht, Mitarbeitern und Eigentum des Unternehmens Schaden zuzufügen. Die US-Regierung hatte die paramilitärische Organisation AUC im Jahr 2001 als Terrorgruppe eingestuft. Finanzielle Geschäfte mit Terrorgruppen sind in den USA verboten.
Wie Chiquita bekannt gab, waren die Zahlungen durch die ehemalige Bananenproduktions-Tochterfirma in Kolumbien geleistet worden.
«Freiwillig informiert»
Sie seien erfolgt, um das Leben der Mitarbeiter zu schützen, erklärte Chiquita-Konzernchef Fernando Aguirre. Chiquita habe das Justizministerium 2003 freiwillig über die Zahlungen informiert und habe weiter bei der Untersuchung des Ministerium kooperiert, betonte die Gesellschaft.
Die Staatsanwaltschaft erklärte, die Führungskreise der Chiquita Brands International sei 2001 bereits seit mindestens einem Jahr von den Zahlungen an die AUC unterrichtet gewesen. Im Februar 2003 habe ein Firmenanwalt den Verantwortlichen deutlich gemacht, dass dieser Geldtransfer illegal sei.
Zahlungen auch an die FARC
Zwei Monate später hätten Konzernvertreter das US-Justizministerium von den Zahlungen unterrichtet. Die Zahlungen seien dennoch erst Monate später eingestellt worden. Laut Anklage wurden früher auch die linksgerichteten Rebellengruppen FARC und ELN bezahlt.
ht (Quelle: sda)
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