Donnerstag, 8. März 2007 / 16:46:59
Energiefrage überschattet EU-Gipfel
Brüssel - Die Uneinigkeit über den verbindlichen Ausbau der erneuerbaren Energien überschattet die anderen Klimaschutz-Ziele. Kurz vor dem EU-Gipfel in Brüssel zeichnete sich kein Konsens ab.
Die deutsche Bundeskanzlerin und EU-Ratspräsidentin Angela Merkel sagte kurz vor Beginn des Treffens der EU-Staats- und Regierungschefs, die EU wolle weltweit Vorreiter beim Klimaschutz sein. Die Verhandlungen über einen verbindlichen Ausbau der Ökoenergie bis 2020 würden aber schwierig.
Die EU-Staaten sind sich grundsätzlich einig, ihren Treibhausgasstoss bis 2020 um einen Fünftel unter den Stand von 1990 zu senken. Sie wollen damit den Druck auf die USA und China erhöhen, sich ebenfalls zum Klimaschutz zu verpflichten.
Für den Fall, dass andere Industrieregionen mitziehen, will die EU eine eigene Senkung um 30 Prozent ankündigen. Wieviel davon jeder EU-Staat übernehmen muss, soll erst später geklärt werden.
Gemeinsame Verantwortung
«Das Problem des Klimawandels ist so gross, dass wir miteinander Verantwortung übernehmen sollten», sagte Merkel. «Viele Menschen auch ausserhalb Europas schauen auf uns, ob wir dazu in der Lage sind.»
Unterstützt wird Merkel von EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso. Er rief den EU-Gipfel auf, verbindliche Klimaschutzziele zu vereinbaren. Umstritten ist unter den 27 Regierungschefs, ob die Klimaschutzvorgabe durch verbindliche Ziele zum Ausbau erneuerbarer Energien auf 20 Prozent im Jahr 2020 untermauert wird. Derzeit liegt der Anteil bei 6,5 Prozent.
Ein knappes Dutzend Staaten sperrt sich gegen verbindliche Ziele. In der ersten Reihe steht dabei Frankreich, das die Rolle der Atomkraft gegen den Klimawandel gewürdigt sehen will. Auch die Slowakei und Tschechien unterstützen dies.
bert (Quelle: sda)
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