Freitag, 23. Februar 2007 / 22:21:22
Atom-Spot: Köbi Kuhn versteht Kritik nicht
Bern - Fussball-Nationaltrainer Köbi Kuhn kann Energieminister Moritz Leuenberger nicht verstehen. Dieser hatte einen Spot des Energiekonzerns Axpo mit Kuhn kritisiert. Leuenberger habe den Spass offenbar nicht verstanden, meint Kuhn.
Der Spot, der derzeit im Kino und demnächst auch im Fernsehen zu sehen ist, zeigt eine Jassrunde mit Kuhn. Einer der Jasser prahlt mit seiner Solaruhr. Diese zeigt jedoch die falsche Zeit an. Um die Uhr aufzuladen, unterbricht ihr Besitzer die Jassrunde und begibt sich nach draussen, wo es in Strömen regnet.
Leuenberger hatte kritisiert, es sei kontraproduktiv, wenn sich die Axpo über erneuerbare Energien lustig mache. Das Volk werde dem Bau eines AKW nur zustimmen, wenn alles getan werde für Energieeffizienz und erneuerbare Energien.
Kein Kommentar zur Energieart
Das wiederum kann Köbi Kuhn nicht verstehen. Offenbar habe Leuenberger den Spass nicht verstanden, sagte er gegenüber der Sendung «10 vor 10» des Schweizer Fernsehens. Eigentlich müssten jene, die den Spot kritisierten, froh sein. Sie bekämen nun eine Plattform, die sie sonst nicht hätten.
Es liege ziemlich nahe, dass er sich für den Spot zur Verfügung gestellt habe, sagte Kuhn weiter. Die Axpo sei der Hauptsponsor der Schweizer Fussball-Liga. Was er von Solar- respektive Atomstrom halte, wollte er gegenüber «10 vor 10» aber nicht sagen.
«Rechtswidrige Teilnahme»
Der Sportjurist Urs Scherrer stufte gegenüber «10 vor 10» Kuhns Teilnahme am Spot als rechtswidrig ein. Der Schweizer Fussballverband (SFV) sei gemäss seinen Statuten politisch und konfessionell neutral.
Den Einwand von SFV-Generalsekretär Peter Gilliéron, Kuhn habe dies als Privatperson getan, lässt er nicht gelten. Kuhn sei aufgrund seiner Bekanntheit eine Person der Zeitgeschichte geworden. Diese Trennung sei daher nicht möglich.
ht (Quelle: sda)
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