Profil des typischen Schweizer Schuldners

Der typische Schweizer Schuldner wohnt in der Stadt, ist 25 bis 34 Jahre alt, alleinstehend, ohne Berufsausbildung und lebt nicht in der deutschsprachigen Schweiz. Dies ergibt eine Analyse der von Intrum Justitia geführten und schweizweit grössten Bonitätsdatenbank, auf deren Grundlage Intrum Justitia pro Jahr 2,5 Millionen Kreditauskünfte über Firmen und Privatpersonen erteilt und pro Jahr rund eine Million Inkassofälle bearbeitet.

Profile erstellt

Der erstmals auf dieser Basis berechnete und publizierte Schweizer Schuldner Index zeigt anhand von Schuldnerprofilen, wer seine Rechnungen am zuverlässigsten bezahlt. Dargestellt wird – in Profile unterteilt – jeweils die positive oder negative prozentuale Abweichung des Verschuldungsrisikos zum Schweizer Durchschnitt. Somit bedeutet ein hoher prozentualer Minuswert ein grosses Verschuldungsrisiko, während dagegen ein hoher positiver Prozentwert ein geringes Verschuldungsrisiko anzeigt.

Jugendliche stärker gefährdet als Senioren

Jugendliche zwischen 25 und 31 Jahren haben ein klar höheres Verschuldungsrisiko (minus 61 Prozent) als der Schweizer Durchschnitt. Mit dem «Swiss School Award» fördert Intrum Justitia deshalb die Prävention im Bereich Jugendverschuldung, um so frühzeitig bereits Schülerinnen und Schülern Know-how im Umgang mit Geld zu vermitteln und Schuldnerkarrieren zu vermeiden. Sehr gut stehen Senioren ab 65 Jahren da, bei denen das Verschuldungsrisiko mit Abstand am kleinsten ist (plus 49 Prozent). Doch auch in dieser Gruppe gibt es Risiken: Jeder achte Schweizer würde ohne Ergänzungsleistungen zur AHV vor dem finanziellen Nichts stehen. Das Geschlecht gibt gemäss Analyse keinen Aufschluss darüber, wie jemand mit Geld umgeht.

Beste Zahler wohnen in der Agglomeration

Das geringste Verschuldungsrisiko weisen Leute auf, die in der Agglomeration wohnen (plus 10 Prozent). In den Städten ist das Gefahrenpotenzial über dem Schweizer Durchschnitt (minus 14 Prozent) angesiedelt. Die ländlichen Gebiete liegen leicht über dem Mittelfeld (plus 3 Prozent). Beim Beruf zeigen sich signifikante Unterschiede: Die grössten negativen Risiken bezüglich Verschuldung haben ungelernte Arbeitnehmer (minus 51 Prozent) und selbstständig Erwerbende (minus 36 Prozent). Am besten vor Verschuldung geschützt sind Arbeitnehmende mit Spezialwissen und entsprechender Praxiserfahrung (plus 51 Prozent).

Single-Leben ist teuer

Das Monatsbudget der Singles ist auf Grund der aufwändigeren Lebenskosten einem höheren Verschuldungsrisiko (minus 26 Prozent) ausgesetzt als der Schweizer Durchschnitt. Erstaunlicherweise sind Alleinerziehende etwas weniger stark gefährdet (minus 18 Prozent), da die Alimente in der Regel zulasten geschiedener Väter gehen. Am finanziell stabilsten stehen Paare ohne Kinder da (plus 26 Prozent), gefolgt von den Familien (plus 18 Prozent).

Tessiner und Romands zahlen schlechter

Ein Konsument aus Lugano (minus 48 Prozent) verschuldet sich beinahe doppelt so häufig wie ein Zürcher (plus 39 Prozent). Am schlechtesten schneiden die Einwohner von La Chaux-de-Fonds (minus 64 Prozent) ab, am besten die Schaffhauser (plus 45 Prozent). Dem Durchschnitt am nächsten kommen die Luzerner (plus 9 Prozent). Generell schneiden die Deutschschweizer Kantone deutlich besser ab als jene in der Romandie oder der Kanton Tessin.

Nächste Zahlen im Sommer 2007

Der neue Schweizer Schuldner Index von Intrum Justitia wird künftig im Winter und Sommer publiziert und ergänzt die halbjährlich herausgegebenen Studien «Schweizer Risk Index» und «European Payment Index» zur Zahlungsmoral und zum Zahlungsverzug, die im Frühling und Herbst durch Intrum Justitia jeweils präsentiert werden.

Links zum Thema

www.intrum.ch, www.my-money.ch, www.swissschoolaward.ch

bb

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