Lauschangriff auf Prinz William

Der 49-jährige Klatschreporter hatte gestanden, die Mailbox der Nummer zwei der britischen Thronfolge abgehört zu haben. Ausserdem zapfte er die Telefone von Mitarbeitern an, um illegal an Informationen über das Königshaus zu kommen.

Der Chefredaktor der Zeitung, Andy Coulson, erklärte nach dem Urteil seinen Rücktritt. Er sagte, das Vorgehen des Reporters sei «völlig falsch» gewesen; er übernehme dafür die Verantwortung. Er stand seit Januar 2003 an der Spitze des Blatts.

Das Gericht in London betonte, in dem Verfahren sei es nicht um die Pressefreiheit gegangen, sondern um eine «schwere, illegale und unentschuldbare Missachtung der Privatsphäre» der königlichen Familie. Die Königsfamilie habe in Grossbritannien eine «einzigartige Stellung», die geschützt werden müsse.

Ausser Goodman, der bei dem auflagenstarken Blatt fürs Königshaus zuständig war, wurde ein «Privatdetektiv» verurteilt, der ihm geholfen hatte. Der 36-Jährige, der auch andere Prominente wie das Top-Model Elle MacPherson abgehört hatte, muss sechs Monate in Haft.

Mehr als 600 Lauschangriffe

Der Mann hatte einen hoch dotierten Beratervertrag von «News Of The World». Offiziell betrieb er nach Informationen der BBC ausgerechnet eine Agentur, die versprach, das Privatleben von Prominenten zu schützen.

Die Abhör-Aktionen waren im vergangenen Sommer aufgeflogen, nachdem sich das Königshaus gewundert hatte, wie bestimmte Informationen an die Öffentlichkeit gelangen konnten. Insgesamt soll es mehr als 600 Lauschangriffe gegeben haben.

Nach Presseberichten soll der «News of The World»-Reporter unter anderem Botschaften abgehört haben, die der 24-jährige Prinz William auf Handys von Palastmitarbeitern und Bekannten hinterliess.

smw (Quelle: sda)

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