Donnerstag, 11. Januar 2007 / 00:11:39
Vorgehen gegen Pädokriminelle überprüft
Bern - Im Kampf gegen Kinderpornografie sind in Deutschland alle rund 22 Millionen Kreditkarten überprüft und dabei über 300 mutmassliche Pädokriminelle überführt worden. Datenschützer Hanspeter Thür unterstützt eine ähnliche Aktion in der Schweiz.
«Es ist eine Methode, die nur verdächtige Personen ins Visier nimmt.» Wer nicht Verdacht auf sich gezogen habe, habe nichts zu befürchten, sagte der Eidgenössische Datenschutzbeauftragte gegenüber Radio DRS.
Die Überprüfung sei zudem aus Datenschutzgründen zulässig, weil ein konkreter Tatverdacht gegeben war und eine Strafuntersuchungsbehörde die Kontrolle angeordnet habe, erklärte Thür weiter.
Er gehe davon aus, dass auch in der Schweiz auf diesem Weg versucht werde, der «ekelhaften Kinderpornografie den Garaus zu machen», sagte Thür.
Schweizer Behörden begrüssen Aktion
In einer in Deutschland bislang einmaligen Aktion hatten die Kredikartenfirmen auf Bitten der Ermittler ihre Datenbestände auf eine verdächtige Zahlung im Sommer 2006 durchsucht, wie das Innenministerium von Sachsen-Anhalt in Magdeburg mitteilte.
Chefermittler Thorsten Meyer sagte gegenüber der Nachrichtensendung «10vor10» des Schweizer Fernsehens, es sei davon auszugehen, dass auch Schweizer das Internet-Portal benützt hätten. Thorsten bot den Schweizer Untersuchungsbehörden Hilfe bei der Suche nach Verdächtigen an.
Die Schweizer Behörden sind daran, ein ähnliches Vorgehen gegen Pädokriminelle im Internet zu prüfen. Unter Berücksichtigung des Datenschutzes sei «alles zu begrüssen, was im Kampf gegen Kinderpornografie hilft», sagte Markus Melzl von der Staatsanwaltschaft Basel-Stadt gegenüber Radio DRS.
ht (Quelle: sda)
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