Montag, 25. Dezember 2006 / 14:48:57
Benedikt XVI. fordert Dialog im Nahen Osten
Vatikanstadt - Mit Mitternachtsmessen und Gottesdiensten haben Christen in der ganzen Welt Weihnachten gefeiert. Papst Benedikt XVI. rief in seiner Weihnachtsbotschaft in Rom zu Frieden und Gerechtigkeit in der Welt auf.
Vor Zehntausenden Gläubigen auf dem Petersplatz verwies er am ersten Weihnachtstag vor allem auf die Konflikte und Kriege im Nahen Osten. Er forderte eine Wiederaufnahme des Dialogs zwischen Israelis und Palästinensern.
«Ich hoffe, dass sich im Respekt der unveräusserlichen Rechte der Völker dieser Region Perspektiven für einen gerechten und dauerhaften Frieden eröffnen», sagte er.
Gegen Flucht ins Exil
Zugleich äusserte der Papst erneut die Hoffnung, in das Heilige Land (Israel und die besetzten Gebiete) reisen zu können.
Benedikt XVI. appellierte an die Christen in der Region, «dem Hass und der Rache» zu widerstehen und sich auch nicht zur Flucht ins Exil verleiten zu lassen. Eindringlich warnte Benedikt die Menschen der Moderne davor, die Auswirkungen des technischen Fortschritts zu überschätzen.
Appell zum Irak
Bei strahlendem Wetter und frühlingshaften Temperaturen spendete das katholische Kirchenhaupt anschliessend den traditionellen Segen Urbi et Orbi (Der Stadt und dem Erdkreis). Zugleich fügte der Papst die Weihnachtsgrüsse in 62 Sprachen hinzu.
Auch vertraue er darauf, dass Libanon «nach den vielen Opfern, Zerstörungen und Ungewissheiten» in demokratischer Ordnung fortlebe und vorankomme. «Einen Appell richte ich an diejenigen, die das Schicksal des Irak in Händen haben, dass die grausame Gewalt, die das Land mit Blut überzieht, ein Ende nehme und einem jeden Bewohner ein normales Leben gewährleistet werde», sagte der Papst.
Schicksal der Kinder
Zuvor hatte der Papst in seiner Christmesse das Schicksal der Kinder in den Vordergrund gestellt. Er rief die Menschen auf, die Würde der Kinder in aller Welt zu respektieren. Das Bild von Jesus in der Krippe sollte die Menschen an die vielen Kinder erinnern, die in Armut lebten oder misshandelt würden, sagte das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche vor mehr als 10 000 Gläubigen im Petersdom.
Dabei erinnerte er an das Leiden von Millionen Kindern in der Dritten Welt. Er verwies auf die Kindersoldaten, «auf die Kinder, die betteln müssen, auf die Kinder, die darben und hungern» sowie auf «die Kinder, die keine Liebe erfahren.»
ht (Quelle: sda)
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