Montag, 11. Dezember 2006 / 22:16:22
Millionen Mädchen leiden unter Gewalt
Berlin - Für Millionen Mädchen und Frauen weltweit sind laut UNICEF Gewalt und massive Diskriminierung bittere Realität. Als Mädchen geboren zu werden, kann in vielen Ländern Asiens und Afrikas sogar einem Todesurteil gleichkommen.
In China und Indien werden nach Schätzungen jährlich eine Million weiblicher Föten gezielt abgetrieben.
Jede Minute stirbt eine Frau an den Komplikationen während der Schwangerschaft oder bei der Geburt - mehr als eine halbe Million im Jahr.
Rund 14 Millionen Mädchen zwischen 15 und 19 Jahren bekommen pro Jahr ein Kind, viele von ihnen wurden vorher zwangsverheiratet.
Wichtige Gleichberechtigung
«Wo die Menschenrechte von Frauen mit Füssen getreten werden, leiden immer auch Kinder», betonte die UNO-Organisation. «Die weibliche Hälfte der Menschheit wird bis heute in allen Regionen der Welt benachteiligt», hiess es im Bericht «Zur Situation der Kinder in der Welt 2007».
«Die Gleichberechtigung zwischen Frau und Mann und das Wohlergehen der Kinder gehören aber untrennbar zusammen», erklärte UNICEF-Direktorin Ann Veneman. Wenn die Frauen über ihr Leben bestimmen könnten, gehe es den Familien und damit verbunden auch den Kindern besser, schrieb sie in ihrer Erklärung zum 60. Jahrestag der UNICEF.
So sei es belegt, dass in Familien, in denen die Frauen mitentscheiden, mehr Ressourcen für das Wohl der Kinder eingesetzt würden.
Traditionelle Diskriminierung
Von weltweit 771 Millionen Menschen, die nicht lesen und schreiben können, sind zwei Drittel Frauen.
Weltweit leben laut UNICEF 130 Millionen Frauen und Mädchen mit verstümmelten Genitalien, jeden Tag kommen 8000 Opfer hinzu. Vor allem in afrikanischen Ländern, im Nahen Osten und Teilen Südostasiens werde diese grausame Tradition weiter praktiziert. Frauenhandel sei ein weltweites Geschäft auf dem Buckel der Frauen.
bert (Quelle: sda)
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