Montag, 4. Dezember 2006 / 16:39:25
Demo gegen Abbaupläne von Post und SBB
Genf - In Genf haben 100 bis 200 Menschen, meist Postangestellte und ihre Gewerkschaftsvertreter, gegen Abbaupläne bei der Post und der SBB demonstriert. Post- und Bahnangestellte fordern einen starken Service public mit guten Arbeitsbedingungen.
«Entweder wird die Post vernünftig oder dann müssen wir streiken», drohte der Präsident der Genfer Sektion der Gewerkschaft Kommunikation, Michel Guillot, in seiner Ansprache. «Wir können nicht akzeptieren, dass eine Firma, die fast eine Milliarde Franken Gewinn schreibt, Menschen entlassen und Löhne senken will.»
Die Post plant den Abbau von 400 bis 500 Stellen. Von diesen Abbaumassnahmen seien in erster Linie die Teilzeitangestellten bedroht, zeigte sich Guillot überzeugt. Zudem will die Post Angestellten, die gemäss künftigem Organigramm eine Funktion heruntergestuft werden, die Löhne entsprechend kürzen.
Bedauern der Post
Die Post bedauerte, dass die Gewerkschaft Kommunikation zur Demonstration aufgerufen hat. «In zwei Tagen beginnen Verhandlungen», sagte Post-Sprecher Laurent Widmer. Man wolle für alle Betroffenen Lösungen suchen.
Unterstützt wurde die Post-Demo vom Eisenbahnerverband SEV. «Auch bei der SBB, wird Druck auf unsere Arbeitsbedingungen ausgeübt», erklärte ein SEV-Vertreter. Mit Vehemenz fordert der SEV einen neuen Gesamtarbeitsvertrag. In den Kulissen wird bereits über einen einstündigen Warnstreik diskutiert.
Protest jeden Montag?
Die Demonstration in Genf ist Teil eines Aktionsprogramms der Postangestellten und der Gewerkschaft Kommunikation. Start war vor einer Woche in Neuenburg, Luzern und Lugano. Die Gewerkschaft hatte angekündigt, bis zum Einlenken der Post jeden Montag zu demonstrieren. Letzte Woche hat sich auch der SEV den Demonstrationen angeschlossen.
Am Abend findet auch in St. Gallen ein Protestumzug statt. In einer Woche organisiert sind Aktionen in Lausanne, Bern und Zürich geplant.
ht (Quelle: sda)
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