Donnerstag, 2. November 2006 / 18:00:00
Autolenker stirbt im Gotthard-Tunnel
Göschenen - Wegen eines Unfalls ist der Gotthard-Strassentunnel während siebeneinhalb Stunden gesperrt gewesen. Ein Personenwagen war auf die Gegenfahrbahn geraten und mit einem Lastwagen kollidiert.
Der Autolenker kam ums Leben, zwei Personen wurden verletzt.
Laut der Urner Polizei ereignete sich der Unfall um 12.30 Uhr in der Tunnelmitte, rund sieben Kilometer vom Nordportal entfernt. Warum der in Richtung Süden fahrende Lenker auf die Gegenfahrbahn geriet, ist noch unklar.
Sein Wagen wurde beim Zusammenstoss auf die Fahrbahn in Richtung Süden zurückgeschleudert. Dort kam es zu einer Auffahrkollision mit zwei Lastwagen, die nicht rechtzeitig bremsen konnte.
Zwei Personen wurden verletzt; eine wurde mit mittelschweren Verletzungen ins Spital im Tessin gebracht.
Fünf Jahre nach dem verheerenden Brand
Der Unfall geschah genau fünf Jahre nach dem verheerenden Brand im Gotthard-Strassentunnel vom 24. Oktober 2001. Damals waren nach einem Unfall elf Personen ums Leben gekommen. Doch beim Unfall vom Donnerstag brach laut der Polizei kein Feuer aus.
Die Ursache und der genaue Hergang des Unfalls sind noch unklar. Die beteiligten Fahrzeuge konnten laut der Polizei erst kurz vor 17 Uhr aus dem Tunnel geholt werden. Nun werden die Tunnelwände auf allfällige Schäden untersucht. Voraussichtlich um 20 Uhr kann der Strassentunnel wieder geöffnet werden.
Personenwagenverkehr über den Pass umgeleitet
Während der Sperrung wurde der Personenwagenverkehr über den Pass umgeleitet. Dieser war eigentlich wegen des Wintereinbruchs bereits gesperrt und wurde nach dem Unfall am Mittag wieder geöffnet. Wegen des Schnees wurde Winterausrüstung empfohlen; Probleme traten auf der Passstrasse aber keine auf.
Der Schwerverkehr wird in der Zentralschweiz angehalten. Die Polizei empfiehlt die Umfahrung via San-Bernardino-Route.
Die Alpen-Initiative bekräftigte nach dem Unfall ihre Forderung, alle Lastwagen aus den Alpentunnels zu verbannen. Das Risiko sei zu gross, und auch das Dosiersystem am Gotthard sei ungenügend, um die Sicherheit zu gewährleisten. Deshalb müsse der alpenquerende Schwerverkehr konsequent auf die Schiene verlagert werden.
li (Quelle: sda)
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