Samstag, 14. Oktober 2006 / 12:20:11
Madonna kehrt ohne Adoptivsohn zurück
Blantyre - US-Popstar Madonna hat das afrikanische Malawi ohne ihren neuen Adoptivsohn David verlassen.
Sie habe Malawi ohne David verlassen, da die Zeit für die Klärung von Pass- und Visafragen zu kurz gewesen sei. Dies sagte der Direktor für die Kinderfürsorge im Frauenministerium, Benston Kilembe. Der 13 Monate alte David Banda solle der Popsängerin nun später übergeben werden. Damit dementierte Kilembe eigene frühere Angaben, wonach Madonna mit David abgereist sei.
Ein Gericht in Malawi hatte Madonna am Donnerstag eine einstweilige Adoptionserlaubnis für den Jungen erteilt. Die 48-Jährige muss zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal in das afrikanische Land zurückkehren, um eine endgültige Genehmigung zu bekommen.
Gleichbehandlung des Kindes
Wenn die Popdiva sich nicht ausreichend um den Kleinen kümmert, kann die einstweilige Adoptionserlaubnis zurückgezogen werden. Eine Bedingung für die Adoption sei gewesen, dass David nicht anders als die zwei leiblichen Kinder des Popstars behandelt werde, sagte der zuständige Gerichtsbeamte Tom Ligowe.
Malawische Regierungsmitarbeiter können dies in den nächsten 18 Monaten vor Ort überprüfen. Die Sängerin lebt mit ihrem britischen Ehemann Guy Ritchie, der zehnjährigen Tochter Lourdes und dem sechs Jahre alten Sohn Rocco in London und den USA.
«Adoption verkehrt»
Die Adoption sei «in jeder Hinsicht verkehrt», zitierte der «Mirror» Yvette Gayford von der Organisation «Parents and Children Together». «Eine Adoption darf nicht aus einer Laune heraus erlaubt werden.» Benston Kilembe, malawischer Direktor für Jugenddienste, hatte zuvor der BBC erklärt, Madonna und ihr Ehemann Guy Ritchie (38) hätten «die normalen Prozeduren» erfüllt.
Der malawische Journalist Raphael Tentane sprach von einer Kontroverse, die die verkürzten Adoptionsverfahren zu Gunsten von Madonna ausgelöst hätten. Auch wenn die Pop-Ikone gute Absichten habe, könnte es Signalwirkung für Menschen mit anderen Intentionen haben.
«Bessere Zukunft»
Im südafrikanischen Radio warnte er: «Andere könnten solche verkürzten Verfahren für ihre Zwecke ausnutzen.» Der Vater des Buben hatte dagegen Journalisten erklärt, er sei froh, dass seinem Kind nach dem Tod seiner Ehefrau nun eine neue Perspektive geboten werde. «Ich bin sehr glücklich; es gibt sehr viel Armut im Dorf, und das Kind wird eine bessere Zukunft haben», meinte er.
Madonna hat zwei leibliche Kinder: Lourdes Maria (9) und Rocco (6). Seit Anfang Oktober hatte sich der Popstar in Malawi aufgehalten, um sechs Hilfsprojekte auf den Weg zu bringen und umgerechnet 2,4 Millionen Euro für Waisenkinder zu spenden.
ht (Quelle: sda)
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