EU verhängt Strafzölle auf China-Importe

Ein Sprecher der finnischen EU-Ratspräsidentschaft sagte in Brüssel, die Entscheidung sei nur knapp zu Stande gekommen. In Beratungen der EU-Botschafter gab es keine Mehrheit mehr gegen einen Kompromiss: Die EU-Kommission hatte die Zölle ursprünglich für fünf Jahre festsetzen wollen, Frankreich schlug dann zwei Jahre Dauer als Kompromiss vor.

Nachdem Österreich und Zypern ihren Widerstand aufgaben, war der Weg für die - von einer Minderheit von zwölf Ländern weiter abgelehnten - Aufschläge frei. Sie sollen am Donnerstag vom EU-Ministerrat formal beschlossen werden.

Ausnahme Sportschuhe

EU-Handelskommissar Peter Mandelson verteidigte die Zölle als «angemessen». Der zusätzliche Zoll wird für Lederschuhe aus China 16,5 Prozent und für solche aus Vietnam 10 Prozent betragen.

Erstmals werden die Zölle auch auf Kinderschuhe verhängt. Die Zölle sollen europäische Hersteller vor billigen Importen schützen. Einzige Ausnahme bleiben Sportschuhe, die in Europa kaum noch hergestellt werden.

Die EU-Einigung erfolgte nach monatelangem Streit. Deutschland und andere vor allem nordeuropäische Länder konnten sich nicht durchsetzen. Sie hatten sich mit Rücksicht auf ihren Handel gegen die Zölle gewandt, während Italien als eines der EU-Staaten mit grosser Schuhindustrie dafür geworben hatte.

ht (Quelle: sda)

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