Montag, 2. Oktober 2006 / 09:04:20
«Die Gefahr zu ignorieren wäre närrisch»
Kassel - Die aus Somalia stammende Islamkritikerin Ayaan Hirsi Ali hat vor einer Unterwanderung des Westens durch Islamisten gewarnt.
«Diese Gefahr zu ignorieren wäre närrisch», sagte Hirsi Ali am Sonntag bei der Entgegennahme des Kasseler Bürgerpreises.
«Wenn wohlorganisierte Lobbygruppen in Europa eine Aufweichung des westlichen Rechts für sie fordern, muss man Position beziehen», sagte die 36-Jährige. Nicht jeder Moslem wolle das, «aber Dschihad und Scharia sind dominierende Bestandteile des heutigen Islam». Die Preisverleihung fand unter strengen Sicherheitsvorkehrungen statt.
Die 1992 in die Niederlande geflohene und inzwischen in die USA emigrierte Autorin und Politikerin gilt als eine der schärfsten Kritikerinnen des Islam. Weltweit bekannt wurde sie, als nach dem Mord an dem islamkritischen Filmemacher Theo van Gogh im November 2004 eine Morddrohung an Hirsi Ali mit einem Messer in der Brust van Goghs steckte.
Sie hatte mit ihm das Drehbuch zum islamkritischen Film «Submission» erarbeitet. Gerade ist ihre Autobiografie «Mein Leben, meine Freiheit» erschienen.
Hirsi Ali warnte vor einer «Appeasementpolitik nach dem Motto »wenn wir nachgeben, werden sie uns schon in Ruhe lassen». Das ist naiv und gefährlich.» So würden nur neue Forderungen und letztlich die Aufgabe aller Werte provoziert.
«Je mehr wir wegsehen, desto einfacher werden es die Islamo-Faschisten haben, um die Köpfe der Jugend zu vergiften.» Dem müsse der Westen seine Vernunft entgegensetzen. Vor einem Dialog der Kulturen bedürfe der Islam einer Reformation, wie sie der Westen schmerzlich erfahren habe.
Die Frauenrechtlerin Alice Schwarzer kritisierte vor allem den Westen wegen seiner «jahrzehntelangen Ignoranz, gerade in Deutschland». «Was sich bei uns Toleranz nennt, ist in Wahrheit eine unglaubliche Verachtung. Wir lassen Millionen Frauen und Mädchen und auch freiheitsliebende Männer im Stich und nennen jeden, der die Perversion zu kritisieren wagt, »rechts«.»
Die Islamisten seien dabei, das Bildungs-, Sozial- und Rechtssystem zu unterwandern.
li (Quelle: sda)
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