Donnerstag, 14. September 2006 / 10:28:02
Schering verliert seine Unabhängigkeit
Berlin - Die 155-jährige Firmengeschichte des Berliner Pharmakonzerns Schering ist beendet. Die ausserordentliche Hauptversammlung in Berlin beschloss am Mittwoch auch formal die Übernahme durch den Bayer-Konzern.
Die Leverkusener halten mehr als 95 Prozent der Schering-Aktien und können die übrigen Aktionäre zum Verkauf ihrer Papiere zwingen. Der scheidende Schering-Vorstandschef Hubertus Erlen sagte, er rechne in Kürze mit einem Squeeze-Out.
Aufsichtsratschef Giuseppe Vita machte ebenso wie Erlen deutlich, dass das Unternehmen gern eigenständig geblieben wäre. Die Rekordergebnisse der vergangenen Jahre hätten die Konkurrenz auf Schering aufmerksam gemacht. «Wir sind Opfer unseres eigenen Erfolgs.»
Guten Aussichten
Schering sei bei Bayer aber gut aufgehoben. Mit der Fusion entstehe ein weltweites Pharmaunternehmen mit guten Aussichten. Das geplante Unternehmen Bayer-Schering-Pharma soll seinen Sitz weiter in Berlin haben.
Schering hatte sich im März gegen ein erstes Kaufangebot der Darmstädter Merck gewehrt. Dem höheren Angebot von Bayer - 17 Milliarden Euro - stimmten Vorstand und Aufsichtsrat aber zu.
Den ausscheidendenn Vorstände wird ihr Abschied mit Millionenabfindungen versüsst. Allein Schering-Chef Erlen erhält mehr als 6,6 Millionen Euro und behält zudem bis 2011 sein Büro und einen Dienstwagen mit Fahrer.
bert (Quelle: sda)
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