Dienstag, 22. August 2006 / 11:10:20
Neues Leck schadet BP
Washington - Wegen des Pipeline-Lecks im grössten US-Ölfeld in Alaska sieht sich der britische Konzern BP mit gleich drei Untersuchungen durch die Regierung in Washington konfrontiert.
Neben der Umweltbehörde EPA gingen auch das Justiz- sowie das Verkehrsministerium der Frage nach, wie es zu der Panne kommen konnte, teilte ein EPA-Sprecher in Washington mit.
Ausserdem untersuchen auch die Regionalbehörden des Bundesstaates Alaska ein mögliches Fehlverhalten des Konzerns.
Die «Financial Times» hatte zuvor berichtet, dass die US-Regierung insbesondere Vorwürfen nachgehe, wonach BP die Ergebnisse seiner eigenen Inspektionen manipuliert haben soll, um den kostenspieligen Austausch von Pipelines in Prudhoe Bay im Norden Alaskas zu vermeiden.
Berichte ignoriert?
Einige dieser Leitungen stammen noch aus den 70er-Jahren. In diversen Medienberichten hiess es auch, dass die Konzernführung lange vor dem Anfang diesen Monats aufgetretenen Leck die Berichte eigener Mitarbeiter über verrostete Pipelines ignoriert habe.
BP hat dagegen betont, dass es von dem Leck völlig überrascht worden sei.
Aus dem Leck waren etwa 800 Liter Rohöl in die Umwelt geflossen. Es handelt sich um den jüngsten Vorfall in einer ganzen Reihe von Pannen, die dem Ruf von BP in den USA schwer geschadet haben.
Zu wenig in Sicherheit investiert
Bereits im Frühjahr waren aus einer beschädigten BP-Pipeline in Prudhoe Bay rund eine Million Liter Öl in die Umwelt geflossen.
Es war die grösste Ölverschmutzung in der Region North Slope und die zweitgrösste in Alaska nach der Ölpest, die der Tanker Exxon Valdez 1989 verursacht hatte. Gegen den Konzern laufen deshalb Ermittlungen.
Das Justizministerium in Washington ermittelt ausserdem gegen BP wegen einer gewaltigen Explosion in einer Raffinerie in Texas City im vergangenen Jahr, die 15 Menschen getötet hatte. Kritiker werfen dem Konzern vor, trotz seiner satten Gewinne nicht genügend in die Sicherheit seiner Anlagen zu investieren.
rr (Quelle: sda)
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Links zum Artikel:
BPs Stellungnahme zu den Vorfällen
BP hat eine eigene Seite zu der Situation in Alaska aufgeschaltet. (Englisch)
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