Annan «tief betroffen»

In einer Mitteilung Annans hiess es weiter, die UNO-Friedenstruppe UNIFIL habe neben der israelischen Kommandoaktion am Samstag im Osten Libanons mehrere Verstösse durch israelische Militärflugzeuge gegen die Resolution über das Ende der Feindseligkeiten festgestellt.

Alle diese Verletzungen der Resolution 1701 gefährdeten die «brüchige Ruhe», die nur durch lange Verhandlungen erreicht worden sei. Auch beschädigten sie die Autorität der libanesischen Regierung.

Zurückhaltung gefordert

Annan rief alle Konfliktparteien auf, das Waffenembargo strikt zu beachten, höchste Zurückhaltung an den Tag zu legen und provozierende Aktionen zu vermeiden. Der UNO-Generalsekretär erörterte die Vorfälle mit dem israelischen Ministerpräsidenten Ehud Olmert und dem libanesischen Regierungschef Fuad Siniora.

Siniora hatte den israelischen Militäreinsatz zuvor bereits als «unverhohlenen Bruch» der Waffenruhe kritisiert. Der libanesische Aussenminister Fausi Salluch sagte, falls sich dies wiederhole, trage der UNO-Sicherheitsrat die Verantwortung und müsse «die israelische Aggression stoppen». Beirut drohte gar mit einem Abbruch der Stationierung von Regierungssoldaten im Süden des Landes.

Waffenlieferungen an die Hisbollah

Israel seinerseits verteidigte die Militäraktion als Antwort auf eine Verletzung der UNO-Resolution durch die Hisbollah-Miliz. Die UNO-Resolution sehe ein Verbot von Waffenlieferungen an die Hisbollah vor, und dies sei übertreten worden. Mit dem Spezialeinsatz hätten Waffenlieferungen aus dem Iran und Syrien verhindert werden sollen.

Israelische Soldaten waren gestern erstmals seit dem Inkrafttreten der Waffenruhe vor fünf Tagen tief nach Libanon vorgestossen und hatten sich ein heftiges Gefecht mit Hisbollah-Milizionären geliefert. Dabei wurden drei Hisbollah-Kämpfer und ein israelischer Offizier getötet.

bert (Quelle: sda)

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