Sonntag, 23. Juli 2006 / 13:00:47
Schmelzender Permafrost bringt Gefahr
Bern - Wenn das Eis in den Alpen schmilzt, steigt die Gefahr von Bergstürzen und Murgängen.
Eine aktualisierte Übersicht über die Permafrostgebiete in der Schweiz des Bundesamtes für Umwelt (BAFU) zeigt, welche besiedelten Gebiete besonders gefährdet sind.
Am grössten ist das Risiko eines Bergsturzes für Ortschaften in tief eingeschnittenen Alpentäler. Zu diesen Ortschaften gehöre etwa Zermatt VS, das auf drei Seiten von Permafrostböden umgeben sei, bestätigte BAFU-Sprecher Adrian Aeschlimann einen Bericht der «SonntagsZeitung».
Als weitere Gefahrenorte zeigt die Übersicht St. Moritz GR, Saas Balen VS und Kandersteg BE. Der Nobelferienort St. Moritz ist ähnlich wie Zermatt von Hängen mit Permafrost umgeben. Für Saas Balen könnte der auftauende Rand eines Gletschersees oberhalb des Dorfes zum Problem werden.
Gefahr einer Flutwelle
Kandersteg liegt ebenfalls unterhalb eines Sees. Dort droht die Gefahr einer Flutwelle, wenn abbröckelnde Felsen in den See fallen. Aus demselben Grund werden schliesslich die Siedlungen unterhalb des Grand-Dixence-Stausee als gefährdet bezeichnet.
Die Permafrost-Übersicht des BAFU geht nun an die Kantone. Diese können damit ihre Gefahrenkarten überprüfen. Gefahrenkarten zeigen Gebiete, wo ein Risiko für Bergstürze, Erdrutsche, Lawinen oder Hochwasser besteht.
fest (Quelle: sda)
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