Indiens weitester Raketentest

Die Mittelstreckenrakete vom Typ Agni III (Hindi für Feuer) wurde auf einer Insel vor der ostindischen Küste abgefeuert.Die Boden-Boden-Rakete kann konventionelle und nukleare Sprengköpfe mit bis zu einer Tonne Gewicht 3500 Kilometer weit transportieren. Damit kann Indien erstmals Ziele wie Schanghai oder Peking in China erreichen.

Nach ursprünglichen Angaben des Verteidigungsministeriums verlief der erste Test der Agni III erfolgreich. Die Nachrichtenagentur PTI meldete am Abend dagegen unter Berufung auf Quellen im Verteidigungsministerium, die Rakete sei wegen eines technischen Defekts 2000 Kilometer vor dem Ziel eingeschlagen. Die zweite Stufe habe sich in zwölf Kilometern Höhe nicht von der Rakete gelöst.

Knappe Mitteilung

Das Verteidigungsministerium verbreitete daraufhin eine knappe Mitteilung, wonach der Verlauf des Fluges untersucht werde.

Frühere Varianten der Agni III sind bereits an die Streitkräfte übergeben worden. Die Agni I und II können Ziele in Pakistan erreichen. Die Agni III ist die modernste Rakete aus indischer Produktion.

Protest gegen Nordkorea

Am Mittwoch hatte Nordkorea Raketen getestet und damit internationalen Protest hervorgerufen. Der Verteidigungsexperte und Indien-Korrespondent des Fachmagazins «Jane´s Defence Weekly», Rahul Bedi, betonte aber, die Tests seien nicht vergleichbar. Indien habe bewiesen, dass es eine verantwortungsvolle Atommacht sei.

Indien und Pakistan testen regelmässig atomwaffentaugliche Raketen. Die beiden früheren Erzfeinde und südasiatischen Atommächte haben im Rahmen ihrer Friedensverhandlungen aber vereinbart, sich über Tests gegenseitig vorab zu informieren. Keines der beiden Länder hat den Atomwaffensperrvertrag unterschrieben.

ht (Quelle: sda)

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