Samstag, 8. Juli 2006 / 15:51:42
IG Stiller bekämpft Kirchenglocken
Trogen - Manchen Menschen raubt der Fluglärm den Schlaf, andere ärgern sich über laute Kirchenglocken.
Die Lautstärke der Kirchenglocken am Sonntagmorgen kommt zwar nicht an jene eines Düsenflugzeuges oder eines Rockkonzertes heran. Nach Angaben der Interessengemeinschaft Stiller übertreffen die Glocken aber immerhin Presslufthammer und Kreissäge.
Die 2004 gegründete IG Stiller kämpft auch gegen den nächtlichen Zeitschlag. Umfragen zeigten, dass die nächtlichen Glockenschläge 7 Prozent der Menschen störten, schreibt sie auf ihrer Homepage. Die Tiefe des Schlafes, von der die Erholung des Organismus abhänge, werde durch den Lärm verringert, auch wenn man nicht aufwache.
Lärmklage
Das Mittel im Kampf gegen die Kirchenglocken heisst Lärmklage. Im Juni hat die IG mit Sitz in Trogen AR zwei Rekurse eingereicht, weil die Stadträte von Amriswil TG und Wil SG trotz Lärmklagen entschieden, auf die Glockenschläge nicht zu verzichten, wie die IG am Samstag mitteilte.
Einen Teilerfolg verzeichnete die IG jüngst in Wiesendangen ZH, wo das Frühgeläut auf 7.00 Uhr verschoben und der nächtliche Zeitschlag mit Jalousien gedämpft werden soll. In Basel empfahl die Umweltbehörde nach einer Klage der IG Stiller, den Zeitschlag des St. Alban-Tors zwischen 22.00 Uhr und 6.00 Uhr abzustellen.
Die Interessengemeinschaft will jedoch nicht nur auf lokaler, sondern auch auf nationaler Ebene kämpfen. Sie sei gegenwärtig im Gespräch mit dem Vizedirektor des Bundesamts für Umwelt (BAFU), Gérard Poffet, schreibt sie in ihrer Mitteilung.
bsk (Quelle: sda)
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