Freitag, 7. Juli 2006 / 15:25:49
Gasprom steigert Gewinn um 49 Prozent
Moskau - Der weltweit grösste Gasförderer Gasprom hat 2005 den Reingewinn um 49 Prozent auf 311 Mrd. Rubel (14,2 Mrd. Franken) gesteigert.
Der Umsatz habe um 42 Prozent auf 1,38 Billionen Rubel zugenommen, teilte der staatlich kontrollierte russische Konzern in Moskau mit. Analysten hatten angesichts des Zukaufs des Ölkonzerns Sibneft mit noch besseren Zahlen gerechnet. Im Moskauer RTS-Index verloren Gasprom-Aktien im Tagesverlauf 1,32 Prozent auf 10,49 Dollar.
Der Erlös aus dem Verkauf von Gas nach Westeuropa stieg 2005 nach Firmenangaben um 38 Prozent auf 619 Mrd. Rubel, was vor allem an Preiserhöhungen lag. Das Liefervolumen habe sich nur um zwei Prozent erhöht.
Einführung von Marktpreisen
Gasprom hatte vergangenes Jahr damit begonnen, die bisherigen Vorzugspreise für seine Abnehmer in den ehemaligen Sowjetrepubliken abzuschaffen und stattdessen schrittweise Marktpreise einzuführen. Die Preiserhöhungen sorgten in den betroffenen Ländern für grossen Unmut.
Der Streit mit der Ukraine führte Anfang dieses Jahres schliesslich sogar zur Verknappung der Gasversorgung in Teilen Westeuropas. Gasprom warf der Regierung in Kiew damals vor, für die Durchleitung nach Westeuropa bestimmtes Gas für sich einzubehalten.
Die Gasprom-Kunden in den ehemaligen Sowjetrepubliken mussten im vergangenen Jahr rund 63,5 Dollar je 1000 Kubikmeter Gas zahlen, im Vergleich zu 2004 ein Plus von 27,5 Prozent. Dennoch kamen sie immer noch deutlich billiger davon als Abnehmer in anderen europäischen Staaten, die Preissteigerungen von rund 37 Prozent auf 202 Dollar hinnehmen mussten.
Verstaatlichung
Gasprom gehört seit Herbst 2005 wieder mehrheitlich dem russischen Staat. Zur Ausweitung des Ölgeschäfts erwarb Gasprom im September 2005 für mehr als 13 Mrd. Dollar 72 Prozent an Sibneft.
Der Ölkonzern hatte zuvor dem in London lebenden russischen Oligarchen Roman Abramowitsch gehört. Der grösstenteils kreditfinanzierte Kauf trieb die Nettoschulden von Gasprom um 60 Prozent auf 29,5 Milliarden Dollar.
bert (Quelle: sda)
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