Sonntag, 2. Juli 2006 / 10:38:14
Teheran weist Frist zurück
Teheran - Der Iran will sich im Atomstreit keiner Frist bei der Stellungnahme zum Angebot der fünf UNO-Vetomächte und Deutschlands unterwerfen.
Das sagte der Sprecher des iranischen Aussenministeriums, Hamid Resa Assefi, in Teheran.
Die G-8-Aussenminister hatten bei ihrem Treffen in Moskau in der vergangenen Woche eine Antwort des Irans bis kommendem Mittwoch gefordert. «Wir werden unsere Antwort im kommenden Monat geben», sagte der Sprecher weiter. Der iranische Monat Mordad dauert vom 23. Juli bis zum 22. August.
Die fünf Vetomächte und Deutschland hatten dem Iran am 6. Juni ein Angebotspaket vorgelegt. Es bietet unter anderem wirtschaftliche Anreize, wenn Teheran sein Atomprogramm aussetzt. Irans Präsident Mahmud Ahmadinedschad hatte zuvor bereits eine Antwort für Ende August in Aussicht gestellt.
Vorwürfe an «brutale Weltmächte»
In ihrer Gier insbesondere nach Energiereserven nähmen die führenden Länder «hunderttausende Tote» in Kauf. Gleichzeitig seien sie nicht bereit, den anderen Ländern neue Methoden der Energiegewinnung wie etwa die Atomenergie zu gestatten.
Ahmadinedschad forderte die AU-Gipfelteilnehmer auf, gemeinsam die «derzeitige globale Ungerechtigkeit» zu «korrigieren» und die «Rohlinge» auf Normalmass zu bringen.
Treffen mit Annan
Der iranische Präsident kam am Rande des Gipfels in der gambischen Hauptstadt auch mit UNO-Generalsekretär Kofi Annan zusammen. Das teilte ein Sprecher Annans in New York mit.
Ahmadinedschad habe dabei eine «positive Herangehensweise» betont und gesagt, er habe Anweisung gegeben, den Streit um das iranische Atomprogramm friedlich zu lösen.
bert (Quelle: sda)
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