Trauer in Belgien

Gerichtsmediziner untersuchten die Leichen der siebenjährigen Stacy und der zehnjährigen Nathalie auf DNA-Spuren. Obwohl die Körper lange im Wasser lagen, bestehen nach Angaben der Polizei gute Chancen, brauchbare Spuren des Täters zu finden.

Die beiden Stiefschwestern waren nach 19-tägiger Suche am vergangenen Mittwoch tot aufgefunden worden. Sie wurden beide erwürgt, Nathalie wurde vor ihrem Tod vergewaltigt.

Ein vorbestrafter Sexualstraftäter, der seit zwei Wochen unter Tatverdacht in Haft sitzt, beteuerte bisher seine Unschuld. Einen Antrag seiner Anwälte auf Freilassung lehnte die Lütticher Justiz aber ab.

Die Staatsanwaltschaft beantragte inzwischen, den Haftbefehl auf Mord und Vergewaltigung zu erweitern. Darüber soll erst in der kommenden Woche entschieden werden. Der Verdächtige, an dessen Körper mehrere Kratzspuren gefunden wurden, soll erst wieder verhört werden, wenn die Ergebnisse der DNA-Analysen vorliegen.

Grosse Anteilnahme

Die Morde beschäftigen ganz Belgien. Hunderte von Bürgern haben inzwischen in einem Kondolenzbuch in der Halle des Lütticher Rathauses ihre Trauer über den Tod der beiden Mädchen bekundet.

Die meisten öffentlichen Verkehrsmittel im Land standen am Freitag um 11 Uhr für eine Minute still: Damit wollten die Beschäftigten sowohl der beiden Mädchen als auch eines Kollegen gedenken, der in Antwerpen in einem Bus von drei Fahrgästen getötet worden war.

Die Kinder, die aus unterschiedlichen Beziehungen stammten, werden getrennt voneinander beigesetzt. Die für Samstagvormittag geplante Beerdigung von Nathalie soll im engen Familienkreis stattfinden. Stacy soll am Montag im Ort Paifve nördlich von Lüttich an der Seite ihrer Grossmutter beigesetzt werden.

bert (Quelle: sda)

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