Mittwoch, 14. Juni 2006 / 10:55:37
40 Jahre für Milosevic-Auftragsmörder
Belgrad - Milorad Ulemek, der als gefährlichster Auftragsmörder des früheren jugoslawischen Präsidenten Slobodan Milosevic gilt, muss 40 Jahre hinter Gitter.
Das Oberste Gericht Serbiens bestätigte ein entsprechendes Urteil der Vorinstanz.
Ulemec, der unter seinem Spitznamen «Legionär» bekannt wurde und zahlreiche Bluttaten begangen haben soll, wurde damit erstmals rechtskräftig verurteilt.
Der 38-jährige Chef der gefürchteten polizeilichen Spezialtruppe (JSO) von Milosevic wurde schuldig gesprochen, im Jahr 2000 den Regimekritiker Ivan Stambolic ermordet zu haben. Stambolic war ein politischer Gegner des zu dieser Zeit unumschränkt herrschenden Milosevic.
Weitere Verfahren hängig
Gegen Ulemek läuft auch ein Prozess wegen der Ermordung des damaligen serbischen Ministerpräsidenten Zoran Djindjic im März 2003.
Daneben wird das Verfahren gegen ihn wegen des Attentats auf den späteren Aussenminister von Serbien-Montenegro, Vuk Draskovic, im Jahre 2001 zur Zeit in Belgrad zum dritten Mal neu aufgerollt. Dabei waren vier Menschen ums Leben gekommen.
Schliesslich läuft gegen Ulemek ein Prozess als Kopf des berüchtigten Zemun-Clans, der für Dutzende Morde sowie Drogen- und Schmuggelgeschäfte in grossem Stil verantwortlich sein soll.
Geheime Absprachen?
Bis vor kurzem hatten die heimischen Medien gewarnt, Ulemek könne wegen Verschleppung der laufenden Verfahren gegen ihn am Ende aus der Untersuchungshaft entlassen werden.
Regierungskritiker hatten zudem behauptet, es gebe dafür geheime Absprachen zwischen Ulemek und der Polizei sowie der Justiz.
rr (Quelle: sda)
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