Donnerstag, 25. Mai 2006 / 08:17:10
Iran zu Zugeständnissen bereit
Washington - Der Iran ist im Streit um sein Atomprogramm offenbar zu Zugeständnissen bereit.
Dies sagte der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Mohammed El Baradei, nach einem Treffen mit US-Aussenministerin Condoleezza Rice.
Teheran habe «grundsätzlich» dem Vorschlag zugestimmt, im Rahmen eines Abkommens mit den westlichen Staaten für mehrere Jahre auf die umstrittene Urananreicherung auf auf seinem Territorium zu verzichten, sagte El Baradei in Washington.
Allerdings seien in Bezug auf die Anreicherung im Rahmen des iranischen Atomforschungsprogramm noch Diskussionen nötig, räumte er ein. In dieser Hinsicht unterscheide sich die Haltung der USA stark von der des Irans.
Wie Rice und El Baradei übereinstimmend mitteilten, gab es bei den Beratungen der fünf ständigen Mitglieder des UNO-Sicherheitsrats und Deutschlands in London erste Fortschritte. Die Vertreter der USA, von Grossbritannien, Frankreich, China, Russland und Deutschland hätten sich «gut ausgetauscht», sagte Rice.
Auch US-Aussenstaatssekretär Nicholas Burns zeigte sich ermutigt über die in London erzielten Fortschritte. Die Beratungen seien «produktiv» gewesen.
Als nächstes würden nun die Unterhändler ihren jeweiligen Regierungen berichten und ihnen ein baldiges Treffen auf Ministerebene vorschlagen. Dort sollten endgültige Entscheidungen getroffen werden.
Den Verhandlungspartnern ist es bisher nicht gelungen, sich auf eine gemeinsame Position im UNO-Sicherheitsrat zu einigen. Die Unterhändler der EU wollen den Iran mit einer Mischung aus wirtschaftlichen Anreizen und der Androhung von Sanktionen zum Verzicht auf seine Urananreicherung bringen.
Russland und China lehnen jedoch Sanktionen ab. Die USA sind ihrerseits nicht zu Sicherheitsgarantien für Teheran bereit. Sie verdächtigen Teheran, heimlich eine Atombombe entwickeln zu wollen.
Meldung aktualisiert
fest (Quelle: sda)
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