Freitag, 5. Mai 2006 / 09:14:46
Zahl der arbeitenden Kinder zurückgegangen
Genf - Die Zahl der Kinder, die unter inakzeptablen Bedingungen arbeiten müssen, ist gesunken.
Nach einem Bericht der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) zeigt der Kampf gegen die schlimmsten Formen von Kinderarbeit damit erstmals Früchte.
Nach Schätzungen der ILO ist die Zahl zwischen 2000 und 2004 von 246 Millionen Kindern auf noch 218 Millionen zurückgegangen. Dies entspricht einem Rückgang von rund 11 Prozent, wie es im veröffentlichten Bericht heisst. Damit sind aber immer noch 15,8 Prozent der Kinder ins Arbeitsleben eingespannt. 2000 waren es noch 17,6 Prozent.
Inakzeptable Kinderarbeit
Die Zahl der Kinder, die besonders gefährliche Arbeiten verrichten, ist gar um ein Viertel zurückgegangen und beträgt 126 Millionen gegenüber 176 Millionen vier Jahre zuvor. Auffällig ist der Rückgang in der Gruppe der 5- bis 14-Jährigen, wo er ein Drittel beträgt.
Zur inakzeptablen Kinderarbeit zählt die ILO Tätigkeiten, die von Kindern unter dem Mindestalter von 15 Jahren ausgeführt werden, sowie solche, welche die Gesundheit eines Kindes gefährden. Ebenfalls dazu gehören die so genannten schlimmsten Formen von Kinderarbeit wie sexuelle Ausbeutung, Drogenhandel, Leibeigenschaft oder Zwangsrekrutierung.
Rückgang dank Gesinnungswandel
Den Rückgang erklärt sich die ILO durch einen allgemeinen Gesinnungswandel und den politischen Willen im Rahmen einer weltweiten Bewegung gegen die Kinderarbeit.
In Asien, wo 122 Millionen Kinder als billige Arbeitskräfte ausgebeutet werden, sind die Zahlen rückläufig. Zu weniger Optimismus Anlass gibt Afrika südlich der Sahara. 50 Millionen Kinder, oder ein Viertel der bis 14-Jährigen werden in der Wirtschaft eingespannt.
Doch inakzeptable Kinderabeit beschränkt sich nicht nur auf ärmere Länder. Einige Millionen Kinder arbeiten nach ILO-Angaben auch in den industrialisierten Ländern, vor allem Kinder von Einwanderern. So belegt etwa eine Forschung aus Grossbritannien, dass Kinder unter zwölf Jahren Drogen verkaufen oder als Aufpasser und Hilfskräfte von Drogenhändlern missbraucht werden.
bert (Quelle: sda)
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