Sonntag, 9. April 2006 / 19:40:00
«Krieg der Sterne» in der Hotelbranche
Bern - Der Wirteverband GastroSuisse beharrt auf seinem eigenen System zur Klassifikation der Hotels.
Schweiz Tourismus (ST) ist es nicht gelungen, zwischen den Verbänden GastroSuisse und hotelleriesuisse zu vermitteln. Die Gespräche wurden abgebrochen.
Man habe sich auf keine gleichberechtigte Zusammenarbeit einigen können, teilte GastroSuisse mit. Deshalb habe sich der Verband entschlossen, Mitte Juni sein eigenen Sterne einzuführen. Von einer Zustimmung der Hoteliers zum Vermittlungsvorschlag von Schweiz Tourismus wisse der Verband nichts.
hotelleriesuisse hatte zuvor mitgeteilt, dass der Verband dem Vermittlungsvorschlag grundsätzlich zugestimmt und seine Gesprächsbereitschaft bekräftigt habe. Die Hoteliers würden das Scheitern der Gespräche bedauere, aber nun die Revision des eigenen Systems vorantreiben.
Ausrichtung auf höchste Qualität
Die Klassifikationsnormen von hotelleriesuisse sollen an die Ansprüche der Gäste bezüglich Grösse und Ausstattung eines Zimmers sowie des gesamten Dienstleistungsangebots eines Hotels angepasst werden. Nur mit einer Ausrichtung auf höchste Qualität bleibe die Schweizer Hotellerie wettbewerbsfähig, schreibt hotelleriesuisse.
GastroSuisse dagegen will die Hotel-Bewertung mit Sternen auch für kleine und mittlere Hotels und Herbergen ausweiten. Im Unterschied zu hotelleriesuisse sind bei GastroSuisse eher kleinere Beherbergungsbetriebe angeschlossen.
Der Wirteverband hatte die Lancierung eines eigenen Systems im Herbst 2004 angekündigt. Seither liegen sich die beiden Verbände in den Haaren. Zuletzt lehnte GastroSuisse ein Kompromissangebot von hotelleriesuisse ab, bei dem es um die Besetzung des zehnköpfigen Klassifikationsgremium ging.
bert (Quelle: sda)
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