Neues Geschichtslehrmittel in der Schweiz

Das Buch «Hinschauen und Nachfragen» berücksichtigt die neusten Forschungsergebnisse und Diskussionen.

Das neue Lehrmittel für 14- bis 18-Jährige ist weder eine blosse Zusammenfassung der Arbeiten der Bergier-Kommission noch eine offizielle Geschichtsschreibung. Dies erklärte die Zürcher Bildungsdirektorin Regine Aeppli (SP) anlässlich der Präsentation von «Hinschauen und Nachfragen» in Zürich.

Veränderliche Erkenntnisse

Es befasse sich mit dem Phänomen, dass historische Deutungen vielfältig seien und sich im Laufe der Zeit durch zusätzliche Erkenntnisse verändern könnten. Die Schülerinnen und Schüler müssten befähigt werden, ein geschichtliches Bewusstsein zu entwickeln, um sich selber ein Urteil über Vergangenes zu bilden.

«Hinschauen und Nachfragen» umfasst 152 Seiten und ist in fünf Hauptkapitel gegliedert: Menschen in der Schweiz zur Zeit des Zweiten Weltkriegs, die Schweiz im Zeitalter der Weltkriege, Geschichte kontrovers, die Schweiz und das Deutsche Reich 1933-1945 sowie Anerkennung und Wiedergutmachung von vergangenem Unrecht.

Vermittlung von elementaren Kompetenzen

Laut Peter Gautschi, Professor an der Pädagogischen Hochschule der Fachhochschule Nordwestschweiz, will das neue Lehrmittel nicht nur grundlegende Inhalte aus der Vergangenheit vermitteln, sondern auch elementare Kompetenzen für historisches Lernen. Dabei könnten die Themenblöcke auf verschiedenen Lernwegen angegangen werden.

Vor der Veröffentlichung wurde aus rechtsbürgerlichen Kreisen die Kritik geäussert, dass das Lehrmittel weitgehend den Erkenntnissen der Bergier-Kommission folge. Diesen Vorwurf wiesen Autoren und Beiräte an der Medienkonferenz zurück. Es habe eine sehr ernsthafte Auseinandersetzung mit anderen Sichtweisen gegeben.

bert (Quelle: sda)

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