Freitag, 10. Februar 2006 / 01:34:32
Feinstaub belastet Böden nur wenig
Bern - Dank Wind und Niederschlägen kann die Schweiz wieder durchatmen. Fast alle Messstationen registrierten Feinstaub-Werte unter dem Grenzwert von 50 Mikrogramm. Aus der Welt sind die Giftpartikel damit aber nicht.
Mit den Niederschlägen werde der Feinstaub ins Wasser und in den Boden geschwemmt, erklärte Robert Gehrig, der bei der EMPA für die Partikelmessungen im NABEL-Messnetz verantwortlich ist. Nur bei trockener Witterung würden die winzigen Teilchen mit dem Wind über weite Strecken durch die Atmosphäre transportiert und anderswo abgelagert.
Ein grosser Teil der Stoffe ist laut Gehrig im Boden unbedenklich. Dies gilt besonders für mineralischen Staub, der durch Abrieb entsteht. Auch Russ sei im Boden und im Wasser weniger problematisch als in der Luft, wo er eingeatmet werde.
Unerwünschte Nebenwirkungen haben dagegen Stickstoffverbindungen: Sie wirken als Dünger, was vor allem für fragile Ökosysteme mit mageren Böden schwerwiegende Folgen haben kann.
Kaum Schwermetalle und Schwefel
Weitgehend aus dem Schwebestaub verschwunden seien in den letzten Jahren die Schwermetalle Blei und Kadmium, sagte Gehrig. Entschärft habe sich auch das Problem mit dem Schwefeldioxid, das sich mit Wasser zu Schwefelsäure umwandelt. Weil Brennstoffe kaum mehr Schwefel enthielten, sei heute der Säureeintrag in den Böden anders als vor 20 Jahren gering.
Etwas Schwebestaub verblieb aber noch in der Schweizer Luft: Auf der Alpennordseite lagen zwar am Abend alle Messstationen unter dem Grenzwert.
Problematischer ist die Situation im Tessin, wo sonniges und weitgehend windstilles Wetter herrschte: Lugano registrierte 47 Mikrogramm pro Kubikmeter, Magadino blieb mit 69 Mikrogramm gar als einzige der 13 Messstationen über dem Grenzwert.
Im Mittelland, das in den letzten Wochen besonders unter der Dreckluft gelitten hatte, dürfte die Situation vorläufig entspannt bleiben.
bert (Quelle: sda)
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