Montag, 6. Februar 2006 / 07:16:30
Muslimischer Geistlicher kritisiert Gewalt
Dubai - Der einflussreiche muslimische Religionsgelehrte Scheich Jussef al- Karadaui hat die gewaltsamen Proteste gegen Mohammed-Karikaturen verurteilt.
Stattdessen sollten die Gläubigen Produkte aus Ländern boykottieren, in denen die Zeichnungen gedruckt wurden, sagte der Ägypter am Sonntag dem Fernsehsender «Al Dschasira».
«Wir rufen Muslime auf, ihre Wut in einer sinnvollen und kontrollierten Art zu zeigen», erklärte der dank seiner TV-Auftritte in der arabischen Welt sehr populäre Geistliche.
«Wir haben die Leute nicht dazu aufgerufen, Botschaften anzuzünden, wie es einige in Damaskus und Beirut getan haben.» Zerstörung und Brandstiftung liessen sich nicht mit der muslimischen Moral vereinbaren.
Skandinavische Vertretungen angegriffen
Tausende Muslime hatten wenige Stunden zuvor das dänische Konsulat in der libanesischen Hauptstadt Beirut in Brand gesteckt. Am Samstag spielten sich ähnliche Szenen in den Botschaften von Dänemark und Norwegen im syrischen Damaskus ab. Die schwedische Vertretung wurde ebenfalls beschädigt.
Die Demonstranten protestierten gegen Karikaturen, die Mohammed unter anderem mit einem Turban in Form einer Bombe zeigen. Eine dänische Zeitung veröffentlichte die Zeichnungen zuerst, später druckten sie andere Blätter europäische nach.
fest (Quelle: sda)
Artikel per E-Mail versenden
Druckversion anzeigen
Newsfeed abonnieren
In Verbindung stehende Artikel:
Presserat äussert sich zu Mohammed-Karikaturen
Freitag, 10. Februar 2006 / 10:50:44