Donnerstag, 19. Januar 2006 / 15:48:22
Zahlreiche Todesopfer durch Kältewelle
Prag - Sibirische Kälte mit Temperaturen von bis zu minus 40 Grad beherrscht weite Gebiete Osteuropas. In Moskau starben bei Temperauren um minus 40 Grad in der Nacht sieben Menschen.
70 russische Bürger mussten in Spitälern behandelt werden, wie die Behörden mitteilten. In der Kleinstadt Tomilino bei Moskau mussten 8000 Menschen in ihren stark unterkühlten Wohnungen ausharren, nachdem im örtlichen Wärmekraftwerk ein Heizkessel geplatzt war. Die Extremkälte soll noch bis Ende Januar andauern.
Im Umland der nördlichen Millionenstadt St. Petersburg ordneten die Behörden in den meisten Schulen kältefrei an. Selbst im relativ milden Süden Russlands sanken die Temperaturen am Ufer der Wolga auf minus 30 Grad. In Moskau soll es bis zum Abend mancherorts sogar bis zu 37 Grad kalt werden.
Kälte breitet sich aus
Die extreme Kälte breitet sich auch in weiteren Gebieten Osteuropas aus. In den drei baltischen Staaten fiel die Temperatur auf bis zu minus 30 Grad Celsius. In Estland gaben die Behörden Extra-Rationen Lebensmittel und Kleidung an Obdachlose aus, wie eine Sprecherin des Sozialministeriums mitteilte.
Den Menschen wurde erlaubt, in Bahnhofsgebäuden zu übernachten. Obdachlosenasyle, die normalerweise nur nachts geöffnet sind, stehen Schutzsuchenden nun auch tagsüber offen.
19 Tote in Polen
In Polen starben in den vergangenen neun Tagen 19 Menschen wegen der Kälte, teilte die Polizei mit. Und in Tschechien erfroren seit Beginn dieses Winters mindestens zwölf Menschen. Die meisten Todesopfer seien obdachlos gewesen, teilte ein Mitarbeiter einer karitativen Einrichtung in Prag mit.
Das bisher letzte Opfer sei ein 54-jähriger Mann gewesen. Glück habe hingegen ein 22- Jähriger gehabt, der nachts in der böhmischen Stadt Lochovice auf dem Weg von einer Feier betrunken in einen Graben gefallen sei. Ein Rettungswagen habe den schwer unterkühlten Mann noch rechtzeitig in ein Krankenhaus gebracht.
fest (Quelle: sda)
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