Donnerstag, 5. Januar 2006 / 19:30:02
Irans Präsident hofft auf schnellen Tod Scharons
Teheran - Mahmud Ahmadinedschad hat die Hoffnung geäussert, dass der israelische Ministerpräsident bald seinem Hirnschlag erliegen möge.
«Ich hoffe, dass die Nachricht, der Verbrecher von Sabra und Schatila sei auf dem Weg zu seinen Ahnen, endgültig ist», sagte Ahmadinedschad einer Meldung der halb-amtlichen iranischen Agentur Isna zufolge vor schiitischen Geistlichen in der iranischen Stadt Kom.
Sabra und Schatila sind die Namen zweier Palästinenser-Lager im Libanon, in denen christliche Milizen unter dem offensichtlichen Schutz der israelischen Armee 1982 ein Massaker angerichtet haben.
Scharon musste 1983 als Verteidigungsminister zurücktreten, weil ihm eine israelische Kommission eine Mitverantwortung anlastete.
Erz-Feind Israels
Erst vor kurzen hat Ahmadinedschad gefordert, Israel von der Landkarte zu tilgen. Zudem erklärte er die Vernichtung der Juden durch die Nationalsozialisten zu einem Mythos.
Der Iran versteht sich als Erz-Feind Israels und unterstützt radikale Palästinenser-Gruppen.
In der arabischen Welt weinte kaum jemand um Scharon. Viele Menschen fürchteten jedoch, dass ein Tod des konservativen Politikers die Chancen auf Frieden im Nahen Osten mindert.
Arabische Experten rechneten damit, dass Scharon in der Politik des Nahen Ostens ein Vakuum hinterlässt.
Kein Nachfolger in Sicht
Es sei kein Nachfolger in Sicht, der die politische Stärke oder Glaubwürdigkeit aufbringe, den Friedensprozess voranzubringen.
«Die Zukunft des Friedensprozesses und die Zukunft eines Palästinenser-Staates sind nach Scharon unsicher», sagte der libanesische Experte George Alam.
«Der grösste Verlierer wird Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas sein, denn er wird den israelischen Verhandlungspartner vermissen, den er kannte und mit dem er zusammengearbeitet hat.»
rr (Quelle: sda)
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