Donnerstag, 5. Januar 2006 / 15:49:51
Neue Unstimmigkeiten um Gasvertrag
Kiew - Nach Abschluss eines Liefervertrags zur Beendigung des russisch-ukrainischen Gasstreits haben Äusserungen Kiews wieder für Unstimmigkeiten gesorgt.
Der ukrainische Regierungschef Juri Jechanurow teilte mit, sein Land werde in diesem Jahr weiterhin Gas aus Turkmenien zu einem deutlich niedrigeren Preis beziehen, als im Gasabkommen von Moskau verkündet worden war.
Nach Angaben Jechanurows wird die Ukraine für turkmenisches Gas im ersten Halbjahr 50 Dollar (65 Franken)) zahlen und in der zweiten Jahreshälfte 60 Dollar, wie die Agentur Interfax aus Kiew meldete.
Gas von RosUkrEnergo
Der russische Gasproduzent Gasprom und der Energieversorger Naftogas Ukrainy hatten in Moskau verkündet, dass die Ukraine rückwirkend zum 1. Januar ihr Gas aus dem Osten über den in der Schweiz domizilierten Zwischenhändler RosUkrEnergo für 95 Dollar bezieht.
Gasprom will sein Gas für 230 Dollar einspeisen. Die Differenz soll nach Angaben des weltweit grössten Gasförderers mit deutlich billigerem Gas aus Zentralasien ausgeglichen werden.
Energieexperten in Moskau hatten am Vortag festgestellt, dass diese Rechnung nur aufgehen kann, wenn Gasprom tatsächlich deutlich weniger Geld für sein Gas erhält.
Gas direkt aus Turkmenistan
Regierungschef Juri Jechanurow stellte in einem Interview mit dem ukrainischen Fernsehsender «1+1» am Mittwochabend klar, dass sein Land nur einen Teil des Importgases über RosUkrEnergo beziehen will. Von den Gesamtimporten in Höhe von 76 Mrd. Kubikmeter werde weniger als die Hälfte, 34 Mrd., über RosUkrEnergo abgewickelt.
Den Rest, 42 Mrd. Kubikmeter, will die Ukraine demnach wie bisher direkt aus Turkmenien beziehen. Das Gas muss allerdings über Russland gepumpt werden.
ht (Quelle: sda)
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