Samstag, 17. Dezember 2005 / 14:31:02
Mehlis macht Syrien verantwortlich
Beirut - Der scheidende UNO-Sonderermittler Detlev Mehlis hat erstmals eindeutig Syrien für den Anschlag auf den früheren libanesischen Ministerpräsidenten Rafik Hariri verantwortlich gemacht.
«Die syrischen Behörden sind verantwortlich», sagte Mehlis in einem veröffentlichten Interview mit der in London erscheinenden Tageszeitung «Asharq el Awsat».
Nähere Angaben machte Mehlis, dessen Amtszeit am Donnerstag offiziell endete, nicht. Solange noch kein Nachfolger für Mehlis gefunden ist, bleibt der Berliner Oberstaatsanwalt kommissarisch im Amt.
Mehlis bekräftigte, dass eine Verbindung zwischen der Ermordung Hariris im Februar und der anschliessenden Anschlagsserie im Libanon bestehe.
Weitere Anschläge
Erst am Montag waren der syrienkritische Abgeordnete Gibran Tueni und drei weitere Menschen bei einem Autobombenanschlag in Beirut getötet worden. Es war der 13. Anschlag seit dem Mord an Hariri.
Mehlis warf in dem Zeitungsinterview zudem «einigen Parteien» vor, die Ermittlungen behindern zu wollen. In seinem jüngsten Untersuchungsbericht hatte der UNO-Ermittler Syrien mangelnde Kooperation vorgeworfen.
Der UNO-Sicherheitsrat hatte am Donnerstag das Mandat der Sonderkommission zur Untersuchung des Bombenanschlags auf Hariri vorläufig um sechs Monate bis zum 15. Juni 2006 verlängert.
In einer von dem Gremium einstimmig angenommenen Resolution heisst es, Syrien müsse «vollständig und bedingungslos» mit der UNO-Ermittlungskommission zusammenarbeiten.
rr (Quelle: sda)
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