Samstag, 10. Dezember 2005 / 08:21:21
Clinton ruft zum Handeln auf
Montréal - Der ehemalige US-Präsident Bill Clinton hat die Weltklimakonferenz in Montréal zum Handeln aufgerufen. «Ich mag das Kyoto-Protokoll», sagte Clinton, «und ich habe es unterzeichnet.»
Der damalige Präsident hatte das Protokoll im November 1998 zwar unterzeichnet. Er legte es jedoch nie dem Kongress vor, weil eine Ratifizierung wegen der republikanischen Mehrheit unmöglich schien.
«Wir wissen, was gerade mit dem Klima passiert ... und wir haben eine Alternative», sagte Clinton vor 1000 bis 2000 begeisterten Zuhörern im Konferenzgebäude. Er sagte mehrmals, dass Klimaschutz insgesamt keine Arbeitsplätze vernichte, sondern eine Vielzahl schaffe, etwa durch den Bau von Solaranlagen.
Angesichts der Gletscherschmelze, des Wandels der Meeresströme und weiterer Anzeichen gebe es keinen seriösen Zweifel mehr, dass Klimawandel bereits stattfinde, sagte Clinton. Und er sei von den Menschen verursacht.
Gute Ansätze
Doch Clinton zeigte sich auch optimistisch: Er sehe weltweit eine Reihe guter Ansätze. Allein in den USA gebe es elf Bundesstaaten, die ihren Kohlendioxid-Ausstoss begrenzen wollen, und viele städtische Initiativen.
Zudem forderte Clinton mit Blick auf die US-Delegation: Falls man keine Treibhausgas-Reduktionsziele vereinbaren wolle, sollte wenigstens über den gemeinsamen Einsatz für mehr alternative Energietechnik gesprochen werden. «Wer kann es ablehnen, eine solche Diskussion zu haben?»
Die Verhandlungsdelegation von US-Präsident George W. Bush hat bislang wesentliche Fortschritte auf der Konferenz blockiert. In der letzten Nacht war sie sogar vorübergehend aus den Verhandlungsräumen gegangen.
rr (Quelle: sda)
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