Montag, 5. Dezember 2005 / 13:39:56
Zuviele Übergewichtige in der Schweiz
Bern - Die wachsenden Fettpolster sind in der Schweiz das grösste Ernährungsproblem.
Viele Menschen essen zu viel oder unausgewogen, wie der neue Ernährungsbericht zeigt. Der Bund tut sich schwer, griffige Massnahmen gegen das Übergewicht zu finden.
Bundesrat Pascal Couchepin bezeichnete in Bern den vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) erstellten 5. Schweizerischen Ernährungsbericht als «beinahe unverdaulich». Auf über 1000 Seiten werden darin sieben Jahre nach dem letzten Bericht die Versorgung mit Nahrungsmitteln und der Ernährungszustand der Schweiz neu beurteilt.
Das grösste Ernährungsproblem hierzulande sei die «wachsenden Fettpolster», sagte BAG-Direktor Thomas Zeltner. Diese wiederum führten zu immer mehr Diabetes-Kranken. Rund 250 000 Schweizerinnen und Schweizer leiden laut Zeltner an der so genannten Zuckerkrankheit - und jedes Jahr werden es fast 10 Prozent mehr.
Zu wenig Geld für Präventionskampagnen
Den Kampf gegen solche ernährungsbedingte Krankheiten bezeichnete Zeltner als schwierig. Zum einen steht dem Bund relativ wenig Geld dafür zur Verfügung: Für die Ernährungsprävention gab der Staat im Jahr 2005 rund 1 Mio. Franken aus. Momentan prüfe das BAG, ob dieser Betrag durch Umlagerungen vergrössert werden könne.
Zudem sind Gründe und Auswirkungen von Ernährung und Übergewicht komplex, wie Zeltner sagte. Im Unterschied zum Rauchen gebe es deshalb noch keine Präventionsprojekte, von denen man mit Sicherheit wisse, dass sie funktionierten.
fest (Quelle: sda)
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