Samstag, 19. November 2005 / 08:44:22
Guantánamo-Häftling in Lebensgefahr
Washington - Ein seit Monaten hungerstreikender Guantánamo-Häftling befindet sich nach Angaben seines Anwalts in Lebensgefahr.
Der kuwaitische Gefangene verliere stetig an Gewicht, obwohl er seit Anfang September zwangsernährt werde, sagte sein Anwalt.
Nach seinen Angaben befindet sich der Mann seit 8. August im Hungerstreik aus Protest gegen die Haftbedingungen in dem US-Militärlager auf Kuba. Im Oktober habe er nur noch 51 Kilogramm, im November nur noch 44,5 Kilogramm gewogen.
Dies zeige, «dass mit der Zwangsernährung etwas nicht stimmt», sagte der Anwalt Thomas Wilner weiter. Sollte sein Mandant weiter Gewicht verlieren, sei er akut gefährdet.
Im November befanden sich laut Pentagon noch etwa 35 Guantánamo-Häftlinge im Hungerstreik; 24 von ihnen wurden zwangsernährt.
Staatsbürgerantrag zurückgewiesen
Das britische Innenministerium wies unterdessen einen Antrag des australischen Guantánamo-Gefangenen David Hicks auf britische Staatsbürgerschaft zurück.
Wie die australische Nachrichtenagentur AAP unter Berufung auf einen Londoner Anwalt berichtete, vertrat das Ministerium den Standpunkt, Hicks habe mit seinen Aufenthalten in El-Kaida-Trainingslagern in Afghanistan und Pakistan das Recht auf einen britischen Pass verwirkt.
Laut AAP will er die Entscheidung des Ministeriums anfechten.
Mit seinem Wechsel zur britischen Staatsbürgerschaft will Hicks verhindern, dass er von einem der umstrittenen US-Militärkommissionen verurteilt wird.
Während Grossbritannien die Rechtmässigkeit dieser Sondertribunale anzweifelt und sich für die Rückkehr aller britischen Häftlinge in die Heimat eingesetzt hat, weigert sich die australische Regierung, sich für Hicks einzusetzen. Seine Mutter hat die britische Staatsangehörigkeit.
rr (Quelle: sda)
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