Montag, 10. Oktober 2005 / 14:36:58
Wirtschafts-Nobelpreis an Aumann und Schelling
Stockholm - Der Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaft geht nach Israel und in die USA.
Die Forscher Robert Aumann und Thomas Schelling erhalten die Auszeichnung für ihre Forschungen zur Spieltheorie. Die beiden Wissenschaftler hätten das Verständnis für Konflikte und Kooperationen vertieft, teilte die Königlich-Schwedische Akademie für Wissenschaften in Stockholm mit.
Aumann wurde 1930 in Frankfurt geboren und hat die israelische und die US-Staatsbürgerschaft. Er lehrt an der hebräischen Universität von Jerusalem. Schelling ist US-Bürger und unterrichtet an der University of Maryland in College Park.
Eigentlich kein Nobelpreis
Der Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften ist eigentlich gar kein Nobelpreis. In seinem Testament stiftete der Dynamit-Erfinder Alfred Nobel 1896 nur die Preise für Physik, Chemie und Medizin sowie für Literatur und den Einsatz für den Frieden.
Die Wirtschaftswissenschaften waren dem Chemiker und Industriellen Nobel dagegen Zeit seines Lebens suspekt - und schienen ihm nicht preiswürdig. Aufgewertet wurde die vernachlässigte Zunft der Ökonomen erst 1968.
Seit 1969
Damals rief die Schwedische Reichsbank anlässlich ihres 300-jährigen Bestehens in Gedenken an Alfred Nobel den Wirtschaftspreis ins Leben. Er wird seit 1969 verliehen.
Als Jury fungiert wie bei den Nobelpreisen für Physik und Chemie die Königlich- Schwedische Akademie der Wissenschaften. In diesem Jahr ist der Wirtschaftsnobelpreis mit 10 Mio. schwedischen Kronen dotiert (rund 1,5 Mio. Franken).
Profil: Männlicher US-Amerikaner
In der Öffentlichkeit wird heftig moniert, dass der Wirtschaftsnobelpreis fast ausschliesslich an männliche Wissenschaftler aus den USA vergeben wird.
So gab es es seit der ersten Vergabe nicht einmal Preisträger, die in Asien, Afrika oder Lateinamerika ihren Arbeitsplatz hatten. Bis 2005 war keine einzige Frau unter den 55 Preisträgern, von denen 41 ihr Geld an einer US-Universität verdienten.
fest (Quelle: sda)
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