Mittwoch, 28. September 2005 / 11:30:00
«250-Jahr-Ereignis» kostet 2,6 Mrd.
Bern - Die betroffenen Versicherer stufen das Hochwasser vom August als «250-Jahre-Ereignis» ein.
Das Konzept «Sichern und Versichern» habe die Bewährungsprobe mit einer Schadensumme von total 2,6 Milliarden Franken «voll bestanden».
Diese Schadensumme nannte Jürg P. Marty vom Interkantonalen Rückversicherungsverband (IRV) vor den Medien in Bern. Sie umfasst versicherte Gebäudeschäden von 750 Mio Franken, Hausratsschäden von 725 Mio., weitere Schäden wie Motorfahrzeuge, Betriebsunterbrüche von 385 Mio. und nicht versicherte Infrastrukturschäden von rund 750 Mio. Franken.
Die genannten Summen schliessen die bei den Privatversicherern anfallenden Schäden ein. Bei den Gebäudeschäden sind dies 250 Mio., beim Hausrat ist dies mit 700 Mio. fast die gesamte Summe.
Schaden viermal höher als Jahresdurchschnitt
Die Naturkatastrophe vom August habe mit den Hagelschäden im Welschland vom Sommeranfang bereits eine Schadensumme verursacht, die viermal höher liege als der übliche Jahresdurchschnitt. Dennoch sei die Schadensumme von 1999 - als Lawinen, Überschwemmungen, Hagel und Orkan «Lothar» zusammenkamen - erst zur Hälfte erreicht.
Die Kantonalen Gebäudeversicherungen (KGV) würden die Prämien aufgrund der Hochwasserkatastrophe nicht erhöhen, sagte Marty. Das solidarische Versicherungssystem mit Obligatorium und Monopol habe sich einmal mehr bewährt.
Dies dürfe auch mit Blick auf die Hurrikans in den USA gesagt werden, hielt Marty fest. Dort seien bei Versicherung, Prävention und Intervention grosse Lücken zu Tage getreten.
Prävention zahlt sich aus
Dass sich Prävention auszahlt, zeigt ein Vergleich der Schadensummen in den 19 Kantonen mit KGV gegenüber jenen mit Privatassekuranz.
Die KGV hätten auf dem Gebiet der Vorbeugung mehr Möglichkeiten und würden diese auch nutzen, etwa in Zusammenarbeit mit den Wehrdiensten, sagte Hans Fünfschilling, Präsident des IRV, des Rückversichererers der KGV. Das führe zu tieferen Schäden.
fest (Quelle: sda)
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