Samstag, 20. August 2005 / 13:12:49
Streik nach Terror-Akte in Bangladesch
Dhaka - Drei Tage nach der Anschlagsserie in Bangladesch hat ein Generalstreik das öffentliche Leben in Teilen des Landes lahm gelegt.
In der Hauptstadt Dhaka blieben die Strassen leer; Büros, Geschäfte und Schulen waren geschlossen.
Zum Streik hatte die oppositionelle Awami-Liga aufgerufen. Sie warf der Regierung Hilflosigkeit gegenüber dem islamischen Extremismus vor und forderte eine internationale Untersuchung der Bombenanschläge.
Aufruf zur Ruhe
Die am späten Freitagabend vorzeitig von einer China-Reise zurückgekehrte Regierungschefin Khaleda Zia rief ihre Landsleute zur Ruhe auf.
Sie verurteilte die Anschlagsserie als einen "abscheulichen, feigen, konspirativen und gut organisierten Akt des Terrors".
Landesweite Fahndung
Die Polizei fahndete unterdessen weiter nach den Attentätern vom Mittwoch und ihren Hintermännern. Nach Polizeiangaben gaben einige der 120 festgenommenen Verdächtigen zu, den im Februar verbotenen Jamayetul Mujahideen anzugehören.
Laut Innenministeriums wurden an jedem der 64 Anschlagsorte Flugblätter der Gruppierung gefunden. Einige der Festgenommenen sollen Lehrer oder Schüler von extremistisch ausgerichteten Koranschulen sein.
Warnung vor "Extremisten-Nest"
Bei der Serie von rund 350 fast zeitgleichen Anschlägen mit Bomben geringer Sprengkraft waren am Mittwoch zwei Menschen getötet und mehr als hundert leicht verletzt worden.
Beobachter warnen bereits seit längerem davor, dass Bangladesch, wo die meisten der rund 140 Millionen Einwohner in grosser Armut leben, zu einem Stützpunkt moslemischer Extremisten werden könnte. Der südasiatische Staat ist das drittgrösste moslemische Land der Welt.
bsk (Quelle: sda)
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