Samstag, 6. August 2005 / 09:09:20
Irans neuer Präsident vereidigt
Teheran - Der ultrakonservative iranische Politiker Mahmud Ahmadinedschad ist vor dem Parlament in Teheran als Staatspräsident vereidigt worden.
In seiner Rede zeigte er sich kämpferisch: Iran werde sich keinem internationalem Druck beugen.
Zum sich zuspitzenden Streit um das Atomprogramm seines Landes sagte Ahmadinedschad weiter, Iran erkenne alle internationalen Konventionen an, aber werde sich darüber hinaus nicht in seinen legitimen Rechten beschränken lassen.
Brennstoff vom Westen
Die EU-Botschafter Deutschlands, Frankreichs und Grossbritanniens hatten der Teheraner Führung am Freitag einen neuen Vorschlag unterbreitet. Iran wurde darin die friedliche Nutzung der Atomenergie zugebilligt, solange der nukleare Brennstoff hierfür vom Westen bereitgestellt werde.
In seiner Rede erklärte der neue Präsident weiter, Iran sei für einen weltweiten Frieden, der auf Gerechtigkeit beruhe. Teheran lehne aber einen Frieden ab, der nur darauf beruhe, dass sich einige Nationen dem Willen Fremder beugen müssten.
Vorwurf aus den USA
Die USA werfen Iran vor, nach Atomwaffen zu streben. Iran weist dies zurück und argumentiert, sein Atomprogramm diene lediglich der Energiegewinnung. Am Freitag hatten die USA Iran erstmals die friedliche Nutzung von Atomenergie zugestanden.
Ahmadinedschad hatte sich in der Stichwahl am 24. Juni klar gegen den als gemässigt geltenden Kleriker Abkar Haschemi Rafsandschani durchgesetzt. Ahmadinedschad gilt als Gegner der Reformpolitik seines Vorgängers, Mohammed Chatami, der nach zwei Amtszeiten nicht wieder kandidieren konnte.
Die Amtszeit des Staatspräsidenten beträgt vier Jahre. Ahmadinedschad hatte am Mittwoch offiziell sein Amt als sechster iranischer Präsident seit der islamischen Revolution von 1978/79 angetreten.
bsk (Quelle: sda)
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