Freitag, 29. Juli 2005 / 13:39:00
Brasilianer trauern um erschossenen Landsmann
Gonzaga - Fast alle 6000 Einwohner des brasilianischen Ortes Gonzaga haben ihrem Landsmann Jean Charles Menezes die letzte Ehre erwiesen.
Die Londoner Polizei hatte den Brasilianer irrtümlich für einen Terroristen gehalten und erschossen.
"Unseren Verlust hat ganz Brasilien mitgefühlt", sagte Menezes´ Patenonkel Luciano Batel. Er hatte mit seinen Kindern den mit roten Blumen geschmückten Sarg vom 100 Kilometer entfernten Flughafen Gobernador Valadres nach Gonzaga begleitet.
"Bekämpft den Terror nicht mit Terror"
Tausende Menschen säumten die Strassen der Kleinstadt, viele trugen schwarze Armbänder und schwenkten Transparente mit Aufschriften wie "London: Bekämpft den Terror nicht mit Terror". Der 27-Jährige soll in seiner Heimatstadt beigesetzt werden.
Der gewaltsame Tod des Elektrikers hatte in der brasilianischen Öffentlichkeit für Wut und Empörung gesorgt.
Spät zur Arbeit
Britische Zivilfahnder hatten den jungen Mann nach einer Verfolgungsjagd durch einen Londoner U-Bahnhof mit sieben Kopfschüssen getötet, weil sie ihn für einen Attentäter hielten.
Freunde und Kollegen des Mannes sagten dagegen, er sei gerannt, weil er auf dem Weg zur Arbeit spät dran gewesen sei.
Das britische Innenministerium teilte mit, das Studentenvisum des Brasilianers sei abgelaufen gewesen und er sei womöglich deshalb vor den Polizisten geflüchtet.
bsk (Quelle: sda)
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