Montag, 25. Juli 2005 / 19:40:48
Londoner Polizei identifiziert Rucksackbomber
London - Die Londoner Polizei hat zwei der vier Rucksackbomber vom vergangenen Donnerstag identifiziert. Es handle sich um einen 27-Jährigen und einen 24-Jährigen teilte sie mit.
Zur Herkunft der beiden mutmasslichen Terroristen machte die Polizei keine Angaben.
Eine Wohnung in Nordlondon, die einer der beiden kürzlich aufgesucht hatte, wurde von bewaffneten Polizisten durchsucht. Das Haus wurde zur Sicherheit umstellt.
Fünfte Bombe gefunden
Der Chef der Antiterroreinheit von Scotland Yard, Peter Clarke, bestätigte, dass die Polizei in einem Londoner Park noch eine fünfte Bombe gleichen Typs gefunden habe. Alle Bomben hätten sich in durchsichtigen Plastiktonnen befunden.
Die Bomben der Täter hatten alle nicht gezündet. Scotland Yard veröffentlichte ausserdem neue Bilder von den verhinderten Selbstmordattentätern.
Weitere Befragungen
Die Polizei befragte den dritten Verdächtigen, der seit den versuchten Anschlägen in Tulse Hill im Süden Londons gefasst worden war. Nach Informationen des BBC-Fernsehens hat die Polizei am Montag zwei weitere Männer festgenommen.
Scotland-Yard-Chef Sir Ian Blair sprach von einem "Wettlauf gegen die Zeit". Gesundheitsministerin Patricia Hewitt sagte, die Briten lebten nun in einem "permanenten Terrorzustand". Laut der britischen "Times" schickte die Polizei mehr Scharfschützen in Zivil auf die Strasse.
Entschuldigung von Tony Blair
Premierminister Tony Blair entschuldigte sich erstmals öffentlich wegen der Erschiessung eines unschuldigen Brasilianers am Samstag, den die Polizei für einen Selbstmordattentäter gehalten hatte. "Wir sind alle tieftraurig über den Tod dieses unschuldigen Menschen", sagte er. Er könne die Wut der Angehörigen gut verstehen.
Gleichzeitig warb er um Verständnis für die Polizei, die "zurzeit unter sehr schwierigen Umständen" arbeite. Die Familie des Brasilianers will die Polizei verklagen.
Verurteilung der Anschläge
Führende muslimische Geistliche verurteilten die Anschläge bei einer internationalen Konferenz in London. Blair vereinbarte derweil mit dem französischen Premierminister Dominique de Villepin den Austausch von Informationen zu islamischen Hasspredigern.
Gemäss einer am Montag veröffentlichten Umfrage im Auftrag der Zeitung "Daily Mirror" glauben 85 Prozent der Briten, dass die Beteiligung ihres Landes am Irakkrieg eine der Ursachen für die Terroranschläge ist. Blair bestritt dies erneut.
pt (Quelle: sda)
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