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www.info-flut.info, www.lesen.info, www.gegen.info

Mittwoch, 20. Juli 2005 / 09:02:44

Lesen gegen Info-Flut

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Als Stephen King vor einigen Jahren als erster kommerzieller Autor hinging und einen Roman im Internet zum Downloaden verkaufte, rümpfte die Buchwelt die Nase. Hatte King, bereits der König im papierenen Handel, es wirklich nötig, sich dem elektronischen Markt anzubiedern?

Der geschäftige King, wie sich erwies, hatte die Zeichen der Zeit richtig gedeutet. Mit dem kühnen Sprung ins Internet hat er nicht nur Plagiatoren das Heft aus der Hand genommen; er hat auch gezeigt, wo die Zukunft des Buchhandels liegt.

Die Legionen von Fans, die das neueste Werk des Grusel-Gurus herunterladen wollten, brachten die Server zeitweilig zum Erliegen. Das Netz der Netze – Freund oder Feind des Buchhandels?

Im Fall von Harry Potter sorgten die Buchverkäufer im Internet dank der Möglichkeit, per Mausklick vorzubestellen, für traumhafte Absatzzahlen, noch bevor Band 6 der Erfolgsreihe überhaupt fertiggestellt war. Andrerseits sieht der britische Bloomsbury-Verlag im Netz auch seinen ärgsten Feind: Wäre ein Geheimnis des neuen Potter-Abenteuers nach draussen gedrungen, es hätte sich weltweit wie ein Steppenbrand verbreitet und der globalen Lancierung des Buchs den Wind aus den Segeln genommen.

Schlimmer noch, wäre ein gesamtes Buch den Internet-Piraten in die Hände gefallen, kann nur gemutmasst werden, um wie viele verkaufte Exemplare sich der Erlös reduziert hätte. Nun haben sich ja keine dieser Befürchtungen manifestiert - und man darf spekulieren, wie viele der "Pannen" (wie jene der in Kanada irrtümlich vorab verkauften Bücher) tatsächlich wohlkalkulierte Marketing-Gags waren, die das Medieninteresse anheizten.

Ungestört hat sich Potter innert der ersten 24 Stunden 7 Millionen Mal verkauft. Wenn der Zauberlehrling dieses Rekordtempo trotz erster negativer Rezensionen der Buchkritiker weiter vorhalten kann, dürfte die erste Auflage bald ausverkauft sein.

Hingegen absehbar war und eingetreten ist, dass innert Stunden nach der Veröffentlichung flinke Finger die ersten vier Kapitel ins Netz stellten. Die PDF-Datei findet sich auf einem öffentlich zugänglichen Rechner in den USA. Auf unzähligen Foren wird Harry Potter Teil Sechs schon lebhaft diskutiert, und im Nu – schneller als man Abrakadabra sagen kann - war das grösste Geheimnis des neuen Buchs gelüftet: welche der Hauptfiguren stirbt.

Wer mit normalem Lesetempo vorstösst, den hat diese Meldung überholt, noch bevor er bei besagter Buchseite angekommen ist. Ein Potter-Käufer, der sein Buch in Ruhe geniessen und sich nicht die Überraschung verderben lassen will, hätte sich in diesen letzten Tagen schon in einer Blockhütte im Yukon verbarrikadieren müssen.

Das Schreckgespenst Internet bereitet also dem Buchhändler dieselbe Gänsehaut wie etwa dem Kinoverleiher: Ein Start muss global organisiert werden, damit auf einen Schlag ein Maximum an Einnahmen in die Kasse geschwemmt wird, bevor der Film/das Buch im Net zum Download steht. Der Wettlauf mit dem Internet hat sich dramatisch um wenige Stunden reduziert. Lesen, was früher ein Synonym für Musse und Ruhe war, ist jetzt ein aussichtsloses Rennen gegen die Informationsflut.

von Roland Schäfli (Quelle: news.ch)

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