Dienstag, 21. Juni 2005 / 17:21:52
Innerkoreanische Gespräche nach Funkstille
Seoul - Regierungsvertreter Nord- und Südkoreas haben ihre viertägigen Gespräche aufgenommen. Beim ersten Treffen auf Ministerebene seit einem Jahr herrschte bereits am Anfang Uneinigkeit über die zu behandelnden Themen.
Südkorea will seinen kommunistischen Nachbarn im Norden zur Rückkehr zu den Sechs-Parteien-Gespräche über dessen Atomprogramm bewegen. Der Regierung in Pjöngjang geht es hauptsächlich um weitere Hilfen für die verarmte Bevölkerung.
Schon bei den letzten Gesprächen zwischen den beiden Delegationen im Mai hatte Nordkorea Lebensmittel und Dünger erbeten. Auch nach der Lieferung von Dünger waren aber Zugeständnisse in der Atomfrage ausgeblieben. Zu den multilateralen Gesprächen über das nordkoreanische Atomprogramm wird auch bei der jetzigen Gesprächsrunde kein Durchbruch erwartet.
Chinas Support für Südkorea
Südkorea erhielt verbale Unterstützung aus China. Der Dialog sei der beste Weg, den Atomstreit beizulegen, sagte der chinesische Ministerpräsident Wen Jiabao nach dem Treffen mit seinem südkoreanischen Kollegen Lee Hae Chan in Peking. Lee wird während seinem dreitägigen Besuch auch mit Chinas Präsident Hu Jintao sprechen.
Der nordkoreanische Führer Kim Jong Il hatte letzte Woche dem südkoreanischen Wiedervereinigungsminister gesagt, sein Land könnte im Juli wieder an den Verhandlungen teilnehmen, wenn die USA Nordkorea als Partner respektierten. Washington wies die Bedingung als weitere Ausrede zurück.
Die Sechs-Parteien-Gespräche zwischen Nordkorea, Südkorea, den USA, China, Japan und Russland liegen seit Juni 2004 auf Eis. Zwischen Nord- und Südkorea hat es in den vergangenen fünf Jahren insgesamt 14 Treffen gegeben.
rp (Quelle: sda)
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