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Freitag, 3. Juni 2005 / 09:50:00

Wohlgefühl auf Krankenschein?

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Logisches Denken ist immer mehr Mangelware. Scheinbar auch im Bundesamt für Gesundheit (BAG). Dies zeigt sich an der PEK-Studie (Programm Evaluation der Komplementärmedizin). Eigentlich ist die Studie noch Geheim, aber die Sendung Kassensturz des Schweizer Fernsehens hat sie vorliegen.

Die Folgerungen, die darin zur Homöopathie gezogen werden, bestätigen das, was eigentlich schon lange bekannt ist: Homöopathie ist nicht wirksamer als ein Placebo (Pseudomedikament) – alle Heileffekte dieser Behandlungsmethode sind auf die Selbsttäuschung des Körpers durch die Psyche zurückzuführen. Nach dem Motto, wer's glaubt, wird selig und fühlt sich besser.

Daran helfen auch die blumigen Worthülsen nicht, die von den Homöopathie-Ärzten versprüht werden: Weder das Wirkkonzept kann erklärt werden (das wäre nicht so schlimm), die WIRKUNG selbst ist NICHT vorhanden, reiner Placebo-Effekt. Zum selben Schluss kamen auch schon alle anderen Studien.

Trotzdem solle die Homöopathie im Grundleistungskatalog verbleiben, weil Frauen und Kinder gut darauf ansprächen. Die Akupunktur hingegen soll rausfliegen, obwohl deren Placebo-Effekt noch wesentlich ausgeprägter ist.

Entweder wurde die Studie von jemandem mit Angst vor Nadeln verfasst, oder es haben sich hier krasse Denkmängel eingeschlichen. Denn diese Empfehlung, jenes weiter zu führen, dass zwar auch unwirksam, aber beliebter ist, verletzt die Rechtsgleichheit – der Bundesrat wird dieser Empfehlung hoffentlich nicht folgen.

Das Problem wäre nämlich dieses: Wenn eine unwirksame Therapieform gegenüber einer anderen unwirksamen Therapieform vom Gesetzgeber bevorzugt wird, wird wissentlich eine willkürliche, unfaire Bevorzugung staatlich festgelegt. Sobald Quacksalber A gesetzlich gefördert wird, obwohl er allen Studien nach ein Quacksalber ist, kann Quacksalber B, der nicht (mehr) aus der Krankenkasse bedient wird, vors Bundesgericht ziehen und gegen die Willkürbehandlung vorgehen.

Und dies gilt nicht nur für die Akupunktur und die Neuraltherapie, die rausgekippt werden sollen. Das gilt auch für alle anderen alternativen Therapien, deren Wirksamkeit nie bewiesen werden konnte: Magnetopaten und Geistheiler, Fussreflexzonenmasseure und Handaufleger, Reiki-Therapeuten und Bachblüten-Spezialisten. Ja, sogar die katholische Kirche könnte fordern, dass Exorzisten von der Krankenkasse bezahlt werden! Denn es ist nicht mehr wichtig, ob es wirkt, sondern nur, ob sich die Patienten danach besser fühlen.

Ganz besonders albern ist das Argument, dass vor allem Frauen und Kinder gut auf den homöopathischen Schwindel ansprechen. Ja, verdammt noch mal, muss ich darauf verzichten, kassenfinanziert betrogen zu werden, nur weil ich ein erwachsener Mann bin und nicht an die blöden Globuli glaube?

Zur Lösung dieser Vorschlag: Für Alternativ-Medizin wird in Zukunft eine Steuer, ähnlich der Kirchensteuer erhoben. Wer das nicht will, meldet sich ab und lässt sich normal behandeln, wer will, darf seinem Glauben weiter nach gehen, ganz egal welcher dieser ist, und sei es astrologisch geleitete Homöopathie.

von Patrik Etschmayer (Quelle: news.ch)

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